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Verkehr in Sachsen-Anhalt Nach Insolvenzverfahren: Bahn-Tochter übernimmt Dieselnetz von Abellio

Nach der Insolvenz des Bahnunternehmens Abellio soll ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn das Dieselnetz in Sachsen-Anhalt übernehmen.

07.07.2023, 14:41
Das Logo des Bahnunternehmens Abellio ist auf einem Zug zu sehen.
Das Logo des Bahnunternehmens Abellio ist auf einem Zug zu sehen. (Symbolbild: Rene Traut/Rene Traut)

Magdeburg/dpa - Ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn soll die Strecken des Bahnunternehmens Abellio übernehmen, das im Zuge eines Insolvenzverfahrens den Betrieb des Dieselnetzes in Sachsen-Anhalt vorzeitig aufgegeben hatte.

Es sei das erste Netz in Sachsen-Anhalt, das die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (Start) künftig betreibe, teilte die Nahverkehrsgesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt (Nasa) am Freitag mit. Mit dem Fahrplanwechsel 2024 solle der Übergang erfolgen. Der neue Vertrag mit der Bahn-Tochter laufe bis 2032.

Abellio übergibt Dieselnetz in Sachsen-Anhalt an Bahn-Tochter

Die Entscheidung sei das Ergebnis eines europaweiten Vergabeverfahrens, teilte Nasa mit. Die Auftraggeber Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Regionalverband Großraum Braunschweig seien daran beteiligt gewesen. Die unterlegenen Bewerber hätten noch zehn Tage Zeit, um die Entscheidung zu beanstanden.

Das Netz Disa II umfasst nach Angaben der Nasa die meisten dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt, unter anderem auf den Strecken von Magdeburg nach Wolfsburg, in den Harz, nach Erfurt oder von Halle nach Goslar. Abellio als bisheriger Betreiber des Netzes war 2021 in wirtschaftliche Schieflage geraten. Im Zuge eines Schutzschirmverfahrens hatten sich die Auftraggeber und das Unternehmen darauf geeinigt, den Betrieb des Netzes vorzeitig neu auszuschreiben.

Nach Angaben von Abellio werden in eineinhalb Jahren Personal und Fahrzeuge geordnet an den Folgebetreiber übergeben. Der Wechsel habe für Fahrgäste keinerlei Auswirkungen, so ein Sprecher. Das ebenfalls von Abellio betriebene Netz Saale-Thüringen-Südharz werde planmäßig vom Unternehmen bis Ende 2030 befahren.