Wiesenhof Wiesenhof: Der Marktführer
Halle (Saale)/MZ. - Wiesenhof ist Deutschlands größter Produzent von Geflügelfleisch. Das Unternehmen gehört zu der PHW-Gruppe mit Sitz in Rechterfeld (Niedersachsen). Der Jahresumsatz der Gruppe mit mehr als 5 000 Mitarbeitern liegt bei 2,1 Milliarden Euro, auf Wiesenhof entfallen 1,2 Milliarden. Die Gruppe setzt jährlich etwa 470 000 Tonnen Geflügelfleisch ab, gut ein Fünftel davon geht in den Export. Bundesweit werden pro Jahr gut 1,3 Milliarden Tonnen Geflügelfleisch produziert. Weitere Geschäftsfelder der PHW-Gruppe sind die Tierfutter-Herstellung und Impfstoffe für Tiere.
Mehr als 800 Landwirte ziehen für Wiesenhof Hähnchen auf. Die Firma selber betreibt in Deutschland 13 Schlachtereien und Verarbeitungsbetriebe sowie mehrere Brütereien und Ententierhaltungen. Vier Betriebe in Polen kommen hinzu.
Möckern ist ein traditioneller Geflügelstandort. Schon zu DDR-Zeiten gab es dort Geflügelmast. Nach der Wende übernahm Wiesenhof den Betrieb im Jerichower Land und baute ihn aus. Mittlerweile, so die Firma, sei die Schlachterei ein "Vorzeigestandort für die Herstellung tiefgefrorener Geflügelprodukte". Neben Großverbrauchern wird der Einzelhandel beliefert, vor allem mit ganzen Hähnchen, Grillprodukten und Hähnchenteilen. In dem Betrieb werden täglich bis zu 140 000 Tiere geschlachtet. Die Produkte gehen auch nach Skandinavien, England und Osteuropa.
In einer Brüterei von Wiesenhof in Möckern schlüpfen zudem jährlich rund 65 Millionen Küken. In dem Ort arbeiten 400 Mitarbeiter für die Firma, die damit einer der größten Arbeitgeber im Jerichower Land ist. Weitere Wiesenhof-Betriebe in Sachsen-Anhalt sind die Allfein Feinkost in Zerbst und die Entenspezialitäten GmbH in Grimme bei Zerbst.
Der Betrieb in Möckern geriet bereits mehrfach in die Kritik. Schon im Frühjahr 2011 waren in dem Schlachthof Hygienemängel festgestellt worden. Dabei ging es vor allem um die Kühlung. Das Landesverwaltungsamt Halle verhängte mehrere Strafgelder, teilweise wird um die Zahlung noch juristisch gestritten. Im Zuge des Ausbaus der Kühlanlage kam es schließlich vor gut einer Woche wegen Hygienemängeln zum Produktionsstopp - dem ersten in der Wiesenhof-Firmengeschichte. Der wurde nach gut einem Tag nach einem Wiesenhof-Widerspruch außer Vollzug gesetzt. Das Verfahren liegt nun beim Landesverwaltungsamt.
jds