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Wetter Wetter: Mit Glatteis kommen Knochenbrüche

09.02.2012, 14:54
Chirurgen haben es bei den aktuellen Wetterbedingungen wieder vermehrt mit Knochenbrüchen und Bänderrissen zu tun.
Chirurgen haben es bei den aktuellen Wetterbedingungen wieder vermehrt mit Knochenbrüchen und Bänderrissen zu tun. dpa

Halle (Saale)/dpa. - Eisglätte auf vielen Straßen beschert denKliniken des Landes auch in diesem Winter viel Arbeit. Gefordert sinddie Chirurgen. Sie haben es vermehrt mit Knochenbrüchen undBänderrissen zu tun, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa inden Kliniken des Landes ergab. Aber auch mit Zerrungen kommenPatienten nach Stürzen in die Rettungsstellen. Allein in derUnfallchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg mussten in denvergangenen anderthalb Wochen knapp 30 Patienten witterungsbedingtbehandelt werden. Betroffen waren alte Menschen genauso wie junge.

«Unsere Chirurgen stellen sich mit Einbruch des Winters auch aufmehr Unfälle ein», sagte Werner Petereit, Chefarzt derUnfallchirurgie im Klinikum Bernburg. Am häufigsten müssten Brüche amArm behandelt werden. Viele Menschen würden sich beim Sturz alserstes mit den Händen abfangen. Dem Aufprall auf den hartenUntergrund würden aber viele Knochen nicht standhalten.

Im Vergleich zum Vorjahr sei der diesjährige Winter jedoch rechtharmlos verlaufen, meinte Jens Müller, Pressesprecher desUniversitätsklinikums Halle. Erst seit zehn Tagen, als dieTemperaturen stark fielen, kämen mehr Patienten. «Wir behandeln imSchnitt täglich sechs Patienten zusätzlich», sagte Müller. Vor allemKnochenbrüche an Armen und Beinen, Zerrungen der Bänder sowieVerletzungen im Gesicht müssten versorgt werden. Jungen Menschenwürden diese Unfälle genauso passieren wie alten.

Eine drastische Zunahme von Patienten habe sich auch imUniversitätsklinikum Magdeburg bemerkbar gemacht, sagte der dortigeUnfallchirurg Stephan Winckler. Mit dem ersten Glatteis hätten dieBehandlungen zugenommen. Seitdem seien 16 Menschen am Handgelenk,acht am Sprunggelenk und je zwei Patienten an Kniescheibe undSchlüsselbein versorgt worden. «Was sonst unsere Monatsleistung seinkönnte, mussten wir innerhalb von wenigen Tagen behandeln», erklärteWinckler.