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Gewitterfront  Wetter aktuell: Heftige Unwetter - Mehrere Verletzte in Sachsen-Anhalt

23.06.2017, 07:38
Die Unterführung am Rennbahnkreuz in Halle war am Abend durch den Starkregen vollgelaufen. Die Berufsfeuerwehr war im Einsatz.
Die Unterführung am Rennbahnkreuz in Halle war am Abend durch den Starkregen vollgelaufen. Die Berufsfeuerwehr war im Einsatz. Marvin Gaul

Magdeburg - Heftige Unwetter sind am Donnerstag über Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hinweggezogen. Betroffen war am Nachmittag zunächst vor allem der Norden von Sachsen-Anhalt.

Die Polizei musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Bäume stürzten um und Keller liefen voll, wie ein Polizeisprecher in Magdeburg sagte. Am frühen Abend erreichten die Gewitter auch den Süden des Landes. Größere Schäden wurden aber nicht gemeldet, sagte ein Sprecher der Polizei in Halle. Am Abend und der Nacht zogen weitere Gewitter in Richtung Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

Nach Unwetter kommt es am Freitag zu Behinderungen im Bahnverkehr auf diesen Strecken

Wie die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mitteilt, kommt es in Sachsen-Anhalt aufgrund von Unwetterschäden aktuell auf folgenden Strecken zu Einschränkungen:

RB 36 Magdeburg Hbf - Haldensleben - Oebisfelde - Wolfsburg Hbf
Streckensperrung Haldensleben - Wolfsburg Hbf bis vsl. 14 Uhr. Busnotverkehr zwischen Haldensleben und Wolfsburg Hbf ist eingerichtet.

RE 14 Magdeburg Hbf - Dessau Hbf - Lutherstadt Wittenberg
RB 51 Dessau Hbf - Lutherstadt Wittenberg - Falkenberg(Elster)
Streckensperrung zwischen Dessau Hbf und Lutherstadt Wittenberg bis vsl. 14 Uhr. Busnotverkehr zwischen Dessau Hbf und Lutherstadt WIttenberg ist eingerichtet.

RB 42 Magdeburg Hbf - Roßlau - Dessau Hbf
RE 13 Magdeburg Hbf - Dessau Hbf - Bitterfeld - Leipzig Hbf
RE 14 Magdeburg Hbf - Dessau Hbf - Lutherstadt Wittenberg
Streckensperrung zwischen Güterglück und Dessau Hbf bis vsl. 10:00 Uhr.


RE 15 Dresden Hbf - Großenhain Cottb Bf - Ruhland - Hoyerswerda
RE 18 Dresden Hbf - Großenhain Cottb Bf - Ruhland - Cottbus
RB 31 Dresden Hbf - Cossebaude - Großenhain Cottb Bf - Elsterwerda-Biehla
Streckensperrung zwischen Großenhain Cottb Bf und Hoyerswerda bis vsl. 14 Uhr. Wir arbeiten an der Einrichtung eines Ersatzverkehrs, warten aber noch auf die Bestätigung unserer Partner.


S 4 Wurzen - Leipzig Hbf (tief) - Torgau - Falkenberg - Hoyerswerda
Streckensperrung zwischen Mockrehna und Hoyerswerda. Ab ca. 10:30 Uhr wird der Streckenabschnitt Mockrehna - Torgau für den Zugverkehr wieder frei gegeben. Fahrten zwischen Mockrehna und Falkenberg sind dann wieder möglich. Streckenabschnitt Falkenberg - Hoyerswerda bleibt weiterhin gesperrt.

Detaillierte Informationen zu den aktuellen Verspätungen und Zugausfällen erhalten Sie auch hier:

Ist mein Zug pünktlich  und unter Baubedingte Fahrplanänderungen.

450 Unwetter-Einsätze für die Polizei in Magdeburg

Die Polizeidirektion in Magdeburg berichtete von rund 450 Einsätzen wegen des Wetters. In den nördlichen Landkreisen stürzten zahlreiche Bäume um, manche trafen auch Autos. Es gab mehrere Leichtverletzte, wie ein Polizeisprecher sagte. Bei Letzlingen und in Magdeburg kippten Lastkraftwagen wegen des Windes um. In Gommern (Kreis Jerichower Land) knickte durch den Starkwind die Kirchturmspitze ab. Das Metal-Festival Full Force bei Gräfenhainichen wurde wegen des Unwetters unterbrochen.

Einschränkungen gab es auch im Bahnverkehr. Wegen Unwetterschäden wurden viele Strecken rund um Magdeburg gesperrt, wie eine Bahnsprecherin sagte. Betroffen waren am späten Nachmittag etwa die Trassen von Magdeburg nach Dessau und von Stendal nach Wolfsburg. Die Bahn setzte Ersatzbusse ein.

In Magdeburg gab es zudem zahlreiche Stromausfälle. „Mann und Maus sind in Bewegung, um Schäden zu beseitigen“, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke.

Extreme Gewitterzelle über Sachsen-Anhalt

Die ersten Gewitter wüteten am Donnerstagnachmittag im Norden Sachsen-Anhalts, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig sagte. In Zielitz in der Börde prasselten binnen einer Stunde 34 Liter Regen je Quadratmeter nieder. „Die Niederschläge sind gar nicht so sehr das Dramatische, sondern die Sturmböen.“ Am kräftigsten wehten sie mit Geschwindigkeiten knapp unter 100 Kilometern je Stunde in Ummendorf in der Börde sowie in Seehausen in der Altmark.

Die extreme Gewitterzelle sei am Donnerstagnachmittag Richtung Brandenburg abgezogen. Weitere Gewitterherde waren am Abend von Hessen her Richtung südliches Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gezogen. Dort hatte der Deutsche Wetterdienst vor weiteren Unwettergefahren gewarnt. (dpa)