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Wetter Wetter: 36 Grad und eine Tropennacht

Von ANTONIE STÄDTER 02.07.2010, 17:20

HALLE/MZ. - Gluthitze zum Anpfiff: Wenn die deutsche Fußball-Nationalelf am Sonnabend im WM-Viertelfinale auf die Argentinier trifft, dann wird es hierzulande heiß wie selten. "Wir erwarten einen tropischen Tag - den bisher heißesten des Jahres", sagt Sebastian Manns vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig (DWD). In Sachsen-Anhalt werden die Temperaturen demnach weit verbreitet auf 33 bis 36 Grad Celsius steigen. Die Sonne scheint vielerorts bis zu 16 Stunden lang. Den Höhepunkt soll die seit Tagen anhaltende Hitzewelle am Nachmittag erreichen. Etwas "kühler" werde es nur in den Bergen des Harzes, wo laut Manns Werte bis 30 Grad erwartet werden. Für den Brocken rechnen die Experten mit Temperaturen von bis zu 25 Grad.

Wie für nahezu alle Regionen in Deutschland, hat der DWD auch für Sachsen-Anhalt eine Hitzewarnung herausgegeben. Der Grund für die hohen Temperaturen ist nach Angaben der Wetterexperten der Ableger eines Azorenhochs, das von der Sahara heiße Luft nach Mitteleuropa führt.

Das Schwitzen geht in der Nacht zum Sonntag vielerorts weiter. Dann kann es auch in Sachsen-Anhalt zu einer Wettererscheinung kommen, die hierzulande als eine Seltenheit gilt: die sogenannte Tropennacht. Dabei sinkt die Temperatur nicht unter 20 Grad. "Vor allem in Innenstädten ist damit zu rechnen", sagt Sebastian Manns. Nach Angaben des DWD gab es die letzten Tropennächte in Mitteldeutschland vor sieben Jahren.

Unterdessen lassen Trockenheit und Hitze die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt weiter steigen. Gestern galt mittlerweile in vier Landkreisen und einer kreisfreien Stadt die höchste Waldbrandwarnstufe vier. Betroffen sind nach Angaben des Landesverwaltungsamtes neben Dessau-Roßlau die Kreise Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg, Stendal und der Altmarkkreis Salzwedel. Dort ist das Betreten der Wälder außerhalb der Wege verboten. Auch alle anderen Wälder im Land waren mindestens mit Warnstufe zwei belegt. Die Überwachung gefährdeter Wälder vor Ort wird in Sachsen-Anhalt von Kameras übernommen. In Forstämtern werden die Daten ausgewertet. Voriges Jahr hat es in den Wäldern des Landes 75 Mal gebrannt. Dabei waren insgesamt 12,75 Hektar Fläche betroffen.

Zwar werden am Sonntag bei Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke in Mitteldeutschland Schauer und Sommergewitter erwartet. Doch, so Sebastian Manns vom DWD: "Eine richtige Abkühlung mit länger anhaltendem Regen ist nicht in Sicht." Anfang kommender Woche gehe es hochsommerlich weiter - wenn auch nicht mehr ganz so heiß. Seite 2