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Vermisste Inga Vermisste Inga: Suche im Waldstück bei Uchtspringe soll Donnerstag fortgesetzt werden

Von Alexander Schierholz 03.06.2015, 09:39
Polizisten in einem Waldstück in Wilhelmsdorf bei Stendal . Im Fall der vermissten Inga aus Schönebeck durchsucht die Polizei erneut ein Waldstück bei Stendal.
Polizisten in einem Waldstück in Wilhelmsdorf bei Stendal . Im Fall der vermissten Inga aus Schönebeck durchsucht die Polizei erneut ein Waldstück bei Stendal. dpa Lizenz

Wilhelmshof - Wer den Internetauftritt des Diakoniewerkes Wilhelmshof anklickt, stößt gleich auf der Startseite auf einen Link: „Gebet für Inga“. Mitarbeiter und Bewohner der Behinderten- und Suchtkrankeneinrichtung nehmen Anteil am Schicksal des fünfjährigen Mädchens, das am 2. Mai in dem Stendaler Ortsteil verschwand. Nun kommt neue Bewegung in den rätselhaften Fall. In einer großangelegten Aktion durchsucht die Polizei seit gestern ein weiteres Waldstück südlich von Wilhelmshof.

350 Beamte durchkämmten seit Mittwochvormittag das rund 1 000 Hektar große Gebiet, das bisher nicht durchsucht worden war. Bis zum Abend waren sie unterwegs, ohne eine heiße Spur zu finden. Am Donnerstag soll es weitergehen, möglicherweise auch Freitag noch.

Warum jetzt?

Nach Ingas Verschwinden waren mehrere Tage lang die Wälder rings um Wilhelmshof durchkämmt worden, ohne Ergebnis. Seit dem 6. Mai aber gab es nach Angaben der Polizei zwar noch kleine Suchen, aber keine großangelegte Aktion mehr. Warum also jetzt? Und warum dort? Das Waldgebiet liegt etwa fünf Kilometer von Wilhelmhof entfernt, in der Nähe des Ortes Uchtspringe, wo sich das Landeskrankenhaus für Forensische Psychiatrie befindet. Die Polizei beteuert jedoch, es gebe nach wie vor keinen Zusammenhang, keinen Hinweis darauf, dass einer der Insassen etwas mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun haben könnte.

Auch konkrete Hinweise auf Spuren in dem Waldstück, das nun durchsucht wird, lägen nicht vor, sagt Polizeisprecher Mike von Hoff. Ausschlaggebend für die Aktion sei vielmehr die „räumliche Nähe“ zu Wilhelmshof. Bereits am Dienstag seien in dem Gebiet Hunde eingesetzt worden, sagt von Hoff, sie hätten allerdings nicht angeschlagen. Heute sollen die Beamten möglicherweise von einer Hubschrauber-Besatzung unterstützt werden. „Wir wollen nichts unversucht lassen, um Inga zu finden“, betont der Sprecher. Wo und wie die Suche ab Freitag fortgesetzt wird, sei noch offen.

Inga war mit ihrer Familie zu einem privaten Besuch im Diakoniewerk. Dort kehrt langsam wieder der Alltag ein. „Wir schwanken zwischen Hoffen und Bangen“, sagt Geschäftsführer Joachim Arnold. „Natürlich wünschen wir uns, dass sich das Schicksal von Inga zum Guten wendet.“ Es gebe aber immer auch die Angst vor schlechten Nachrichten. (mz)

Das Foto der vermissten fünfjährigen Inga aus Schönebeck.
Das Foto der vermissten fünfjährigen Inga aus Schönebeck.
dpa Lizenz