Verkehr Verkehr: Autobahn 2 wird zum Sorgenkind
Magdeburg/dpa. - Innenminister Holger Hövelmann (SPD) hatte eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Auf Sachsen-Anhalts Straßen hat es 2008 weniger Unfälle gegeben als in den Vorjahren: 78 894 mal krachte es, die Zahl der dabei leicht bis tödlich verletzten Menschen lag mit rund 12 300 auf dem tiefsten Stand seit Einführung der Statistik 1991. Die schlechte Nachricht: "Wir haben leider zehn Unfalltote mehr zu beklagen als im Vorjahr", so Hövelmann.
Zum Sorgenkind hat sich 2008 die A 2 Hannover-Berlin entwickelt. Zwar wurden landesweit auf Autobahnen weniger Unfälle, weniger Schwerverletzte und Tote registriert, auf der A 2 aber starben mit 19 Menschen elf mehr als im Vorjahr. Dafür, wertete Hövelmann, sei auch die Zahl der in einem Fahrzeug verunglückten Menschen maßgeblich. Acht Tote gab es allein bei zwei Unfällen: Im Juli prallte bei Bornstedt (Bördekreis) ein mit acht Männern besetzter Kleintransporter am Stauende auf einen Lkw. Fünf der Insassen starben. Im Juni kamen bei Magdeburg drei Menschen bei einem Unfall ums Leben. Die A 2 gilt als wichtige Transitstrecke, auf der täglich rund 80 000 Fahrzeuge unterwegs sind. Experten vermuten gerade darin einen Grund, warum trotz elektronischen Warnsystems immer wieder schwere Unfälle passieren: Lkw aus Osteuropa seien schon viele Stunden unterwegs, darüber hinaus habe die schnurgerade Strecke eine "ermüdende Monotonie". Gerade auf den Autobahnen habe sich aber insgesamt die Einführung einer speziellen Kontrollgruppe für gewerblichen Verkehr bewährt, so Hövelmann. Während die Zahl der von Lkw verursachten Unfälle sank, stieg die der aus dem Verkehr gezogenen Lkw um mehr als 50 Prozent auf 1 601.
Handlungsbedarf sieht das Ministerium auch angesichts der Toten auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerorts. Auf ihnen starben 144 Menschen - 18 mehr als 2007. Beim schwersten Unglück kamen im Oktober auf der B 188 bei Stendal fünf Menschen ums Leben, darunter vier junge Leute im Alter von 20 und 21 Jahren. Die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen bleibt mit 47 Toten (2007: 45) und 560 Schwerverletzten (2007: 716) ein Schwerpunkt für Verkehrssicherheitsaktionen. Laut Hövelmann soll sowohl die Arbeit mit der Ausstellung "Straßenkreuze - Unorte des Sterbens" als auch die an jugendliche Disko-Besucher gerichtete Aktion "fifty-fifty-Taxi" ausgebaut werden.