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Unglück in Papiergroßhandel Unglück in Papiergroßhandel: Beide Opfer wurden tot geborgen

Von Steffen Reichert 17.01.2008, 22:00
Feuerwehrleute suchen nach dem Einsturz eines Hochregals am Mittwoch in einer Lagerhalle eines Papiergroßhandels im Gewerbegebiet Queis nach einem Verschütteten. (Foto: ddp)
Feuerwehrleute suchen nach dem Einsturz eines Hochregals am Mittwoch in einer Lagerhalle eines Papiergroßhandels im Gewerbegebiet Queis nach einem Verschütteten. (Foto: ddp) ddp

Queis/MZ. - Gegen 20.30 Uhr wurde dann der zweite Verschüttete, ein 27-jähriger Angestellter der Firma aus Queis, entdeckt.

Der am Morgen geborgene Kai Böge, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes (THW) in Halle, war am Mittwoch gegen 14.30 Uhr bei einer Begehung des Lagers anwesend, als das Regalsystem einstürzte und fünf Menschen unter sich begrub. Drei Personen konnten wenig später von Rettungskräften verletzt befreit werden.

Die Suche nach dem 27-Jährigen Firmen-Mitarbeiter, an der sich mehr als 200 Rettungskräfte aus mehreren Bundesländern beteiligten, verlief extrem schwierig. Der verschüttete Mann lag etwa in der Mitte der mehr als 100 mal 30 Meter großen Lagerhalle.

Unterdessen begannen Untersuchungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. "Es wird wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung gegen unbekannt ermittelt", sagte Siegfried Koch von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd. Die Ermittler wollen klären, warum das Regal einstürzte. Am Dienstagnachmittag war zunächst eine Angestellte der Papiergroßhandelsfirma Igepa aus Versehen mit einem Gabelstapler gegen das Regal gefahren. Daraufhin war die gesamte Konstruktion mit ihrer Last gesperrt und die Feuerwehr zur Prüfung herangezogen worden. Das THW ist nach eigenen Angaben durch die Feuerwehr um Unterstützung bei der für einen Tag nach dem Unfall anberaumten Prüfung gebeten worden. "Es war eine klassische Anforderung", sagte THW-Sprecherin Ellen Krukenberg.

Der Präsident des THW, Albrecht Broemme, sprach bei einem Besuch vor Ort von einem "schwarzen Tag für die Angehörigen und für das THW". Der Unglücksfall habe erstmals in der fast 60-jährigen Geschichte des Hilfswerkes, die immer wieder bei der Bergung von Unglücksopfern zum Einsatz kommt, ein Todesopfer in den Reihen des THW gefordert.

Großeinsatz in Queis: Nach dem Einsturz eines Hochregales bemühten sich zahlreiche Helfer darum, Verschüttete zu bergen. (Foto: Thomas Meinicke)
Großeinsatz in Queis: Nach dem Einsturz eines Hochregales bemühten sich zahlreiche Helfer darum, Verschüttete zu bergen. (Foto: Thomas Meinicke)
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