Tupolew 134 Tupolew 134: Passagierjet kam auf dem Landweg
Merseburg/dpa. - Vereinsmitglieder und freiwillige Helfer ausMerseburg hatten in Bensdorf (Chemnitzer Land)zunächst die Triebwerke, das Heck mit demLeitwerk und die beiden Tragflächen demontiert.Zwei Schwerlasttransporter brachten das gut35 Meter lange Flugzeug dann nach Merseburg.Dort soll die Maschine demnächst wieder zusammengebaut,aufpoliert und der Öffentlichkeit vorgestelltwerden, kündigte Reinhard Sturm vom Vorstanddes Merseburger Vereins an. Die BernsdorferTupolew ist das bisher größte Objekt des Vereins.
Die TU-134, die zu einem der ersten Jet-Flugzeugeder Interflug-Flotte gehörte und zunächstauch als Sondermaschine für Regierungsflügegenutzt worden war, kam 1985 nach Bernsdorf.Flugkapitän Harald Franke, gebürtiger Bernsdorfer,hatte das Flugzeug seinem Heimatort zur 700-Jahr-Feierfür 700 DDR-Mark organisiert. Der ausgemusterteJet war damals vom Zentralflughafen Berlin-Schönefeldnach Dresden-Klotzsche geflogen, teilweisedemontiert, mit Tiefladern nach Bernsdorfgebracht und wieder zusammengebaut worden.
Von 1986 bis 1999 konnte das Flugzeug mitmehr als 70 Plätzen besichtigt werden, galtals beliebtes Ausflugsziel in Westsachsen.Der zunehmende Verfall führte allerdings dazu,dass die Maschine gesperrt werden musste.Nachdem die Hydraulik in einem der Heckfahrwerkenachgab, neigte sich das Flugzeug so starkzur Seite, dass es nur noch von der Gangwaygestützt wurde. Der Gemeinde Bernsdorf fehltedas Geld für den Erhalt.
Deshalb war die Maschine zunächst an einenGeschäftsmann aus Bayern verkauft worden.Dessen Interesse an dem Flugzeug schien allerdingsso gering, dass er auf Druck der Gemeindedie Maschine Anfang diesen Jahres für einevierstellige Summe an den Merseburger Vereinweiterverkaufte. Der Transport nach Sachsen-Anhaltkostete dann etwa drei Mal so viel wie dasFlugzeug selbst, sagte Reinhard Sturm.
Mehr zu dem Merseburger Museum: www.luftfahrt-technik-museum.de
