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TU Chemnitz TU Chemnitz: Häuser für den kleinsten Räuchermann

27.11.2012, 10:56
Mikro-Räucherhäuschen und Bäumchen stehen - zum Größenvergleich auf einem Ein-Cent-Stück - in einem Labor der TU Chemnitz. Die winzigen Häuser sind gerade mal 0,8 und 2 Millimeter hoch. (FOTO: DPA)
Mikro-Räucherhäuschen und Bäumchen stehen - zum Größenvergleich auf einem Ein-Cent-Stück - in einem Labor der TU Chemnitz. Die winzigen Häuser sind gerade mal 0,8 und 2 Millimeter hoch. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Chemnitz/dpa. - Das Erzgebirge macht seinem Ruf als Weihnachtsland alle Ehre und legt dabei Wert auf jedes Detail. Die wohl kleinsten Räucherhäuschen befinden sich neuerdings in einem Labor der Fakultät für Maschinenbau an der Technischen Universität Chemnitz. Die winzigen Häuser sind gerade mal 0,8 und 2 Millimeter hoch, wie die Universität am Dienstag mitteilte. Die Idee dazu entstand an der Professur für Mikrofertigungstechnik, die sich mit dem großen Potenzial kleiner Bauteile und Strukturen beschäftigt.

Das Mini-Haus soll dabei nur die möglichen Dimensionen verdeutlichen. Weil Räucherkerzen in dieser Größe nicht verfügbar sind, verzichteten die Forscher aus der Arbeitsgruppe von Matthias Hackert-Oschätzchen auf einen Rauchabzug. Wer weihnachtliche Stimmung haben wolle, könne auf Trockeneis oder flüssigen Stickstoff zurückgreifen, hieß es.

Für die Miniaturen brauchen die Wissenschaftler besondere Werkzeuge. Nach Angaben der Uni lassen sich mit Hilfe eines elektrisch geladenen Salzwasserstrahls vom Durchmesser eines menschlichen Haares zum Beispiel Edelstahlfolien mit einer Dicke von 0,1 Millimeter zerschneiden. Dabei werde Material durch eine elektrochemische Reaktion zwischen Elektrolytstrahl und Werkstoff abgetragen - praktisch ohne Kraft und ohne einen Grat zu hinterlassen. Hochfeste Metalle würden termisch nicht beeinflusst, außerdem arbeiteten die Werkzeuge verschleißfrei.

Neben dem Folienschneiden sei es möglich, Oberflächen von größeren Bauteilen mit funktionalen Mikrostrukturen zu versehen, die zum Beispiel zur Reibungsminimierung bei Autos oder an Maschinenkomponenten beitragen könnten.