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Thüringen Thüringen: Suche nach Ursachen für tödlichen Hovercraft-Unfall

15.09.2012, 12:07
Ein Hovercraft-Fahrer hebt am Freitag in Saalburg an der Bleilochtalsperre in Thüringen aus dem Wasser ab.(FOTO: DPA)
Ein Hovercraft-Fahrer hebt am Freitag in Saalburg an der Bleilochtalsperre in Thüringen aus dem Wasser ab.(FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Saalburg-Ebersdorf/dapd. - Nach dem tödlichen Unfall bei der Luftkissenboot-Weltmeisterschaft in Thüringen ist mit den Ermittlungen zum genauen Hergang begonnen worden. Die Untersuchungen an der Unglücksstelle seien inzwischen abgeschlossen worden, sagte ein Polizeisprecher der Landespolizeiinspektion Saalfeld am Sonntag der Nachrichtenagentur dapd. Nun stünden weitere Ermittlungen an wie die Begutachtung der sichergestellten Boote.

Die Ermittler wollen auch von Besuchern angefertigte Bildaufnahmen auswerten. Die Polizei bat Zeugen, welche entsprechende Aufnahmen von dem Rennen gemacht haben, dieses den Ermittlern zur Verfügung zu stellen.

Bei dem Rennen der Hovercraft-Weltmeisterschaft waren am Freitag mehrere Luftkissenboote zusammengestoßen. Ein 54-jähriger deutscher Pilot eines Bootes kam ums Leben, zwei weitere Fahrer wurden verletzt. Das Unglück ereignete sich bei einem Wettkampf in der Formel-II-Klasse. Dabei fahren die Hovercrafts rund 130 Stundenkilometer schnell. Mehrere Teilnehmer treten gleichzeitig gegeneinander an.

Bei dem Toten handelt es sich nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ um Michael Feulner, dessen Sohn Markus Mittelfeldspieler beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg ist. Nürnbergs Trainer Dieter Hecking sagte am Samstagabend im Anschluss an ein Spiel: „Markus hat seinen Vater verloren. Da sieht man, dass es wichtigere Dinge gibt als Fußball.“

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge kollidierte beim Übergang vom Land zum Wasser der 54-Jährige in seinem Boot zunächst seitlich mit dem Fahrzeug eines anderen Rennteilnehmers und wurde langsamer. Ein darauf folgendes Luftkissenboot fuhr über das Boot hinweg. Dabei wurde der Pilot schwer verletzt. Sofortige Wiederbelebungsversuche brachten keinen Erfolg.

Die Veranstaltung wurde nach dem Unfall zunächst unterbrochen. Am Samstag wurde sie fortgesetzt, ein geplantes Unterhaltungsprogramm rund um die Weltmeisterschaft sagten die Veranstalter aber ab. Der Präsident des Hovercraft-Weltverbandes, Tony Drake, sagte, „wir sind unendlich traurig, dass ein guter Freund trotz seiner langjährigen Erfahrung so tragisch ums Leben gekommen ist.“ Er fügte hinzu: „Hovercraftfahren ist Rennsport und jeder Fahrer ist sich bewusst, welches Risiko er eingeht.“