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Thüringen Thüringen: Künstler lassen Jena leuchten

Von Oliver Hollenstein 03.02.2008, 20:03
Farbige Laserstrahlen über dem illuminierten Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität Jena, rechts im Vordergrund der Turm der Stadtkirche St. Michael. Unter dem Thema «Jena leuchtet» startet Jena als «Stadt der Wissenschaft 2008». (Foto: dpa)
Farbige Laserstrahlen über dem illuminierten Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität Jena, rechts im Vordergrund der Turm der Stadtkirche St. Michael. Unter dem Thema «Jena leuchtet» startet Jena als «Stadt der Wissenschaft 2008». (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Jena/dpa. - Mehr als 10 000 Besucher pilgerten in die Jenaer Innenstadt, um das rund 100 000 Euro teure Spektakel zu bewundern. Gleichzeitig mit dem Start ins Jahr der Wissenschaft feierte Jena den 450. Geburtstag seiner Universität.

Besonders der Jenaer Künstler und Mediendesigner Robert Seidel beeindruckte, indem er die Fassade des naturkundlichen Phyletischen Museums zum Leben erweckte. An biologische Strukturen angelehnte und an die Architektur angepasste Projektionen synchronisierte er mit der Beleuchtung der Fenster und elektronischer Musik.

Staunen konnten die Zuschauer auch bei der Multimediashow auf dem Campus der Universität. Mit Hilfe von 15 Lasern, 24 Projektoren und esoterischer Live-Musik verwandelte der Künstler Enrico Oswald den auf allen Seiten von hohen Fassaden umgebenen Platz in eine riesige Traumwelt. Ideengeber für "Jena leuchtet" war die Tradition der Jenaer Optikindustrie und die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.

Diese Zusammenarbeit geht vor allem auf die Gründerväter der optischen Industrie in Jena zurück - Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott. Nachdem der Jenaer Feinmechaniker Carl Zeiss in seiner Werkstatt 1847 mit dem Bau von Mikroskopen begonnen hatte, engagierte er in den 1860er Jahren Ernst Abbe, der zu dieser Zeit Privatdozent für Physik an der Jenaer Universität war. Abbes Optik- Theorie führte zu fundamental verbesserten Mikroskopen. Später stieß der Chemiker Otto Schott hinzu, der mit neuentwickelten Gläsern die Mikroskope abermals verbesserte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Jenaer Mikroskope zum weltweiten Verkaufsschlager.

Mit dem Titel "Stadt der Wissenschaft" wurden die Jenaer im März 2007 ausgezeichnet. Der seit 2005 jährlich verliehene Preis ist mit einer Förderung von 250 000 Euro durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verbunden. Insgesamt stehen in Jena nach Auskunft der Veranstalter eine Million Euro an Sponsorengeldern zur Verfügung. Bis April sollen damit mehrere hundert Veranstaltungen finanziert werden.