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Thüringen Thüringen: Explosion beschädigt Bankfiliale schwer

06.08.2010, 12:21
Rußgeschwärzt ist die Wand über zerstörten Fenstern einer Bankfiliale im thüringischen Weißensee (Landkreis Sömmerda). Am frühen Morgen richtete hier ein mutmaßlicher Bankraub per Sprengung großen Schaden an. (FOTO: DPA)
Rußgeschwärzt ist die Wand über zerstörten Fenstern einer Bankfiliale im thüringischen Weißensee (Landkreis Sömmerda). Am frühen Morgen richtete hier ein mutmaßlicher Bankraub per Sprengung großen Schaden an. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Weißensee/dpa. - Bei einem mutmaßlichen Bankraub per Sprengungist am Freitag ein Haus in Weißensee (Kreis Sömmerda) schwerbeschädigt worden. Auch Stunden nach der Explosion konnten Ermittlerdie einsturzgefährdeten Teile einer Bankfiliale in dem Wohn- undGeschäftshaus noch nicht betreten. Daher sei noch nichts über denAblauf und eine mögliche Beute bekannt, sagte ein Polizeisprecher.Die Explosion riss unter anderem Fenster mit Teilen des Mauerwerksaus dem Gebäude und löste ein Feuer in der Filiale aus. Drei Menschenmussten aus dem Dachgeschoss in Sicherheit gebracht werden, eine 73Jahre alte Frau kam mit einem Schock ins Krankenhaus.

Eine Zustellerin hätte die Explosion gegen 02.40 Uhr einigeStraßen entfernt gehört und als erste die Polizei alarmiert. Trotzeiner sofort ausgelösten Ringfahndung gebe es bisher keine Hinweiseauf mögliche Täter. Auch Anwohner hätten bisher keine Beobachtungenzu einem möglichen Fluchtfahrzeug berichtet.

Ein Statiker habe das Gebäude bisher noch nicht für dieErmittlungen freigegeben. Zunächst müssten Schuttteile beseitigt undzur Sicherheit Stützen eingebaut werden. Die Explosion hätte unteranderem kurzzeitig das Dach angehoben.

In der Vergangenheit gab es in Thüringen bereits mehrere Fälle,bei denen Bankräuber Geldautomaten sprengten. Meistens verwendetensie dazu hoch explosive Gemische aus Gas und Luft. Bekannt wurdenunter anderem Fälle aus Sömmerda, Bickenriede und Heiligenstadt(beide Eichsfeldkreis).

Im Heiligenstädter Fall steht ein 27-Jähriger vor Gericht, derzusammen mit einem unbekannten Komplizen im Januar 2008 den Tresorgesprengt und 170 000 Euro erbeutet haben soll. Das MühlhäuserAmtsgericht hatte ihn zunächst aus Mangel an Beweisen freigesprochen,wogegen die Staatsanwaltschaft Berufung einlegte. DieBerufungsverhandlung platzte im April dieses Jahres aus Termingründenund soll frühestens im Herbst erneut beginnen.