Thüringen Thüringen: Ein Korridor für bedrohte Wildkatzen
Eisenach/dpa. - Insgesamt plant der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ein Netzwerk von 20 000 Kilometern Länge. In den Thüringer Hörselbergen bei Eisenach sollen rund 20 000 Bäume und Büsche gesetzt werden, um den Nationalpark Hainich und den Thüringer Wald zu verbinden. Geplant ist in diesem Bereich auch die Verlegung der Autobahn A4 von Frankfurt/Main nach Dresden, die den Durchgang versperrt.
Das Projekt komme vielen Tierarten zugute, sagte der BUND- Landesvorsitzende Ron Hoffmann. Die Wildkatze als Sympathieträger sei jedoch zum Maskottchen für dieses Projekt gewählt worden, «weil es ihr gelungen ist, ein Netzwerk zwischen Mensch und Natur zu schaffen».
Das deutschlandweite Netzwerk soll unter anderem den Harz über den Hainich und den Thüringer Wald mit dem Spessart und dem Bayrischen Wald verbinden. Nach Westen hin sei eine Anbindung bis zum Pfälzer Wald, dem Schwarzwald und der Eifel geplant. Langfristig sollen diese Regionen auch mit Frankreich und Tschechien vernetzt werden. Dort lebten auch vereinzelte Bestände der Wildkatze.
Das Rettungsnetz zählt nach Angaben von Thüringens Umweltminister Volker Sklenar (CDU) zu den 180 innovativsten Umweltprojekten Deutschlands, die vom Bundespräsidenten Horst Köhler im Juni vorgestellt wurden. Es werde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit knapp 500 000 Euro unterstützt. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt beteilige sich mit 150 000, der BUND Thüringen mit 125 000 Euro.