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Statistik zur Lebenserwartung Statistik zur Lebenserwartung: In Sachsen-Anhalt ist das Leben kurz

30.03.2016, 13:05
Wer in einem der ärmeren Bundesländer wohnt, lebt kürzer als die Menschen in wohlhabenden Gebieten. Sachsen-Anhalt trägt fast die rote Laterne.
Wer in einem der ärmeren Bundesländer wohnt, lebt kürzer als die Menschen in wohlhabenden Gebieten. Sachsen-Anhalt trägt fast die rote Laterne. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Im strukturschwachen Sachsen-Anhalt sterben viele Menschen deutlich früher als in Bundesländern mit hohen Einkommen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei den Männern bei 75,8 und bei den Frauen bei 82,0 Jahren, wie aus Daten des Bundesinstituts für Stadt-, Bau- und Raumforschung hervorgeht. In keinem anderen Bundesland sterben die Männer früher. Die Lebenserwartung von Frauen ist mit 81,8 Jahren nur im Saarland niedriger. Im wohlhabenden Baden-Württemberg dagegen werden Männer im Schnitt 79,5 Jahre alt und Frauen 83,8 Jahre.

Eine komplette Auswertung der Daten durch das Büro der Linke-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ergab, dass die Lebenserwartung in struktur- und einkommensschwachen Regionen erkennbar niedriger ist als in wohlhabenden Gegenden.

In Sachsen-Anhalt weist der Kreis Jerichower Land bei den Frauen mit 80,8 Jahren die niedrigste Lebenserwartung aus, bei den Männern sind es der Saale- und der Salzlandkreis mit jeweils 74,6 Jahren. Am ältesten werden Männer mit jeweils 76,4 Jahren in den kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau. Bei den Frauen haben die Magdeburgerinnen mit 83,1 Jahren die höchste Lebenserwartung.

Das Robert Koch-Institut hält einen Zusammenhang von Krankheit und sozialem Status für erwiesen: Bei schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder chronischen Lungenerkrankung sind sozial Schwächere deutlich häufiger betroffen. (dpa)