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Spielbanken Spielbanken: Finanzpolitiker lehnen neues Roulettespiel ab

11.10.2010, 19:15
Roulette im Casino (FOTO: DPA)
Roulette im Casino (FOTO: DPA) dpa

MAGDEBURG/MZ/HK. - Die Pläne vonFinanzminister Jens Bullerjahn (SPD), dieangeschlagenen Spielbanken möglicherweisebefristet wieder unter Landesregie zu führen,haben am Montag für Unverständnis bei Finanzpolitikerndes Landtages gesorgt. Die vor einem dreiviertelJahr privatisierten Kasinos kämpfen nach MZ-Informationenweiter mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.Bullerjahn hatte dies bestätigt und eine Insolvenznicht ausgeschlossen. Er bevorzugt aber einModell, bei dem die Spielbanken für zwei Jahrevom Land betrieben werden und ein neuer Eigentümergesucht wird.

"Ich sehe überhaupt nicht ein, warum das Landsich wieder engagieren soll", sagte die Vorsitzendedes Finanzausschusses des Landtages, AngelikaKlein (Linke). Auch einem privaten Investorhätte klar sein müssen, dass Spielbanken inSachsen-Anhalt ein schweres Los hätten. Kleinsprach sich dafür aus, mit den Rücklagen vonrund einer Million Euro nicht den Weiterbetriebdes Kasinos zu finanzieren, sondern einenSozialplan für die 80 Beschäftigten aufzustellen.

Marco Tullner (CDU) stellte die Frage nachder Seriosität des Investors - der zypriotisch-israelischenSybil Group - und lehnte eine Rückkehr derKasinos zum Land ebenfalls ab. Er warf Bullerjahnvor, dies nur aus Gründen des Wahlkampfesin Erwägung zu ziehen. Lydia Hüskens (FDP)schloss aus, dass das Land noch einmal Geldin die Kasinos steckt. Selbst SPD-FinanzpolitikerinKrimhild Fischer lehnt dies ab und reagierteauf die Idee Bullerjahns, die Kasinos wiederunter Landesregie zu betreiben, "ausgesprochenskeptisch".