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Schulmöbel-Hersteller Schulmöbel-Hersteller: Eisleber Firma setzt auf den Orient

Von Jörg Müller 25.04.2014, 06:21
Das Unternehmen fertigt Schul- und Büromöbel.
Das Unternehmen fertigt Schul- und Büromöbel. Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - Erfolg mit innovativen Schulmöbeln: Ein kleines Unternehmen aus Eisleben (Mansfeld-Südharz) behauptet sich auf einem hart umkämpften Markt. Seit 1995 ist die Project Schul- und Objekteinrichtungen GmbH stetig gewachsen. 15 Prozent des Umsatzes (2013: rund 14 Millionen Euro) erzielt das Unternehmen mittlerweile im Ausland. Neben den europäischen Nachbarländern setzt die Firma vor allem auf den Orient. Im Emirat Abu Dhabi eröffnet Project jetzt gemeinsam mit einem regionalen Partner eine Vertretung, wo potenziellen Kunden Produkte aus Eisleben präsentiert werden. Am kommenden Wochenende findet dort eine erste Hausmesse statt. „Mehr als 100 Interessenten haben bereits zugesagt“, so Gerhard Winkler, geschäftsführender Gesellschafter der Firma.

Seit 1968 werden in dem damaligen Konsumgüterbetrieb des Mansfeld-Kombinats auf dem Fortschrittschacht bei Eisleben (Mansfeld-Südharz) Stahlrohrmöbel gefertigt. Das heutige Unternehmen wurde 1995 - nach dem Scheitern der ersten Privatisierung - gegründet. Die Project GmbH entwirft und produziert Schul- und Büromöbel und entwickelt Einrichtungskonzepte, etwa für digitales und jahrgangsübergreifendes Lernen sowie Inklusion. Seit 2009 gehört Project zur Haba-Firmenfamilie in Bad Rodach (Bayern). (jm)

Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Jahren schon einige Großaufträge auf der arabischen Halbinsel realisiert hat, soll das Geschäft dort weiter ausgebaut werden. Zurzeit bietet die Project GmbH zum Beispiel um die Einrichtung einer neuen Privatuniversität im Emirat Ajman mit, der Al Watan University. „Das wäre ein schöner Auftrag“, so Winkler, der sich durchaus Chancen für sein Unternehmen ausrechnet. „Wir haben uns dort einen guten Ruf erarbeitet.“ Die Firma hat bislang unter anderem Schulen in Dubai, Bahrain und Abu Dhabi ausgestattet.

Zwar sitze auch im Nahen Osten das Geld nicht mehr so locker wie früher. In vielen arabischen Ländern gebe es aber ein starkes Bewusstsein, dass Investitionen in Bildung notwendig seien. „Und gerade die privaten Schulen und Universitäten sind ein Kundenklientel, das großen Wert auf Qualität legt.“ Diesem Bedürfnis kommt die Project GmbH mit ihren hochwertigen Lernmöbeln und maßgeschneiderten Einrichtungskonzepten entgegen. Bis zu 25 Prozent der Produkte sind Sondermodelle nach Kundenwunsch. Dies und die ständige Neu- und Weiterentwicklung der Produkte sowie eine hohe Qualität seien die einzige Möglichkeit, gegen die Billiganbieter zu bestehen, so Winkler. Das Eisleber Unternehmen mit mehr als 130 Mitarbeitern beschäftigt eigene Konstrukteure und arbeitet außerdem mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle und der Hochschule Merseburg zusammen.

Trotz des Engagements im Nahen Osten bleiben Deutschland und die europäischen Nachbarländer auch künftig das Hauptgeschäftsfeld für die Project GmbH. „Wir gehen auch hier von einem weiteren Wachstum aus“, sagt Winkler. Ein Problem ist dabei, wie für viele andere Industriebetriebe, der zunehmende Fachkräfte-Mangel. Schwierigkeiten gibt es sowohl bei der Besetzung offener Stellen, als auch von Ausbildungsplätzen, zum Beispiel für Holz- und Konstruktionsmechaniker. „Der gewerbliche Bereich ist bei den jungen Leuten leider nicht so gefragt.“