Schiffsverkehr Schiffsverkehr: Elbe-Saale-Kanal stößt auf Skepsis

DESSAU/MZ/STH. - Das Umweltbundesamt in Dessau steht dem geplanten Bau des Elbe-Saale-Kanals bei Tornitz (Salzlandkreis) skeptisch gegenüber. "Wir sind der Auffassung, dass bisher noch nicht die notwendigen Untersuchungen gemacht worden, welche die Wirtschaftlichkeit darlegen", sagte Ulrich Irmer, Abteilungsleiter Wasser und Boden beim Umweltbundesamt (UBA) vor einer hochrangig besetzen Elbe-Konferenz, die heute in Dessau stattfindet. Die Tagung wird von der anhaltischen Landeskirche im Kornhaus Dessau veranstaltet.
Den veranschlagten Investitionen von bis zu 100 Millionen Euro sowie den jährlichen Unterhalts- und Betriebskosten für den Kanal steht nach Auffassung von Irmer kein adäquater Nutzen gegenüber. Der geplante Schleusenkanal Tornitz soll die Saale für Schiffe mit einer Beladung von durchschnittlich 1 000 Tonnen befahrbar machen. Das dem Ausbau zu Grunde gelegte Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,3 ist laut Irmer auch wegen bisher unberücksichtigter externer Umweltkosten viel zu positiv bewertet.
Über die Realisierung des Projektes muss die Bundesregierung entscheiden. Erst in der vergangenen Woche hatte das Landesverwaltungsamt Halle nach sechsmonatiger Prüfung die Umsetzbarkeit des Projektes in einem das Raumordnungsverfahren positiv abgeschlossen.
Umweltschützer laufen seit langem Sturm gegen das Projekt. Wirtschaftsverbände wollen dagegen Elbe und Saale mit Hilfe des Kanals stärker als Transportweg nutzen.