Zweiradhandel und Fahrschule Zweiradhandel und Fahrschule Loos in Nienburg Saale: Seit 30 Jahren für die Kunden da

Nienburg - Vor 30 Jahren - da sah die Welt der Zweiradfahrzeuge noch anders aus. Meist waren es Schwalbe, Simson und Co., die bei Kurt Loos in Nienburg auf den Hof kamen. Alle hatten eine kleinere oder größere Reparatur vor sich und Loos fand immer den Fehler. Mittlerweile stehen die alten Mopeds wieder hoch im Kurs und man zahlt in Euro mehr, als die rustikalen Gefährte in DDR-Mark gekostet haben.
Zweiräder aus den 1980ern sind wieder gefragt
Loos hatte 1988 seine Werkstatt eröffnet. Den Beruf als Zweiradmechaniker hatte er gelernt und jahrelang war er Motorsportfahrer gewesen. So war er vertraut mit den Fahrzeugen. Am 1. Mai - dem Tag der Arbeit - wurde er in die Handwerkerrolle eingetragen und somit konnte der Meister loslegen.
Es war schon nicht so gewöhnlich, dass man in der DDR sein eigenes Geschäft eröffnen konnte. Doch es gab Schützenhilfe, sagt Loos. „Werner Westphal war damals Bürgermeister in Nienburg und er hat das mit anderen zusammen befürwortet“, erinnert sich Loos zurück. Der Bedarf war einfach da.
Bürgermeister Werner Westphal hat die Ladenöffnung unterstützt
Und so kam neben der Reparatur auch der Zweiradhandel dazu. Das bot sich einfach an, so Loos. Und was verkauft wurde, wurde auch repariert. Es war eine Zeit, die Loos und auch seine Frau Ursula nicht missen möchten. Man konnte was bewegen, die Kinder wuchsen auf und - als die DDR am Ende war und ein neues Zeitalter anbracht, sich eine Existenz aufbauen.
„Wir hatten hier das Grundstück, konnten das Geschäft auf- und ausbauen und sind immer auf dem Boden geblieben“, umschreibt Ursula Loos die Zeit und - so kann man durchaus sagen - die Erfolgsgeschichte eines doch kleinen Ladens in Nienburg an der Langen Straße mit der Nummer 1.
Das Geschäft der Familie wuchs weiter. 1992 kam ein weiteres Standbein dazu. Die Fahrschule eröffnete. „Mein Mann war Fahrlehrer und gab woanders Stunden. Da haben wir uns gesagt, das können wir mit der eigenen Fahrschule machen“, so Ursula Loos, die zweifellos die Rolle der Chefin innehat.
Nicht zuletzt wohl deshalb, weil sie die Buchhaltung unter ihre Fittiche genommen hat und die Männer in der Familie sich eher damit beschäftigen, dass die Chefin auch was hat, um Buch zu führen.
Henrik Loos übernahm die Fahrschule
Mittlerweile geht die Fahrschule in zweiter Generation weiter. Henrik Loos (39) hat sie übernommen. Er hat einen Sohn und eine Tochter. Auch wenn der zweite Loos-Sohn Markus (42) in Leipzig lebt und arbeitet, hat er dennoch die Fahrlehrerausbildung.
Mit Pascal (12), Justin (15) und Lynn (acht) haben Kurt und Ursula Loos drei Enkelkinder. Und eines davon hat schon eine Idee, was es machen will: die Werkstatt übernehmen. Es ist die achtjährige Lynn, die hier bei Opa gern mal mitschraubt und ihm über die Schulter schaut.
Die Augen von Kurt Loos funkeln, wenn er darüber spricht, dass das Mädchen dafür ein Händchen hat. „Lynn stellt sich gut an. Sie weiß auch mit dem Werkzeug bescheid“, sagt Kurt Loos. Allerdings besteht das Leben nicht nur aus Arbeit - auch wenn sie den Grundstein für ein wenig Wohlstand und Zufriedenheit legt. Und so ganz ohne will ja keiner leben, sagt Ursula Loos.
„Lynn stellt sich gut an. Sie weiß auch mit dem Werkzeug bescheid“
Aber die beiden nehmen sich Zeit für sich. Da wird dann weggefahren oder sich mit Bekannten und Freunden getroffen. Ebenso wird einfach mal geguckt, wo man spontan ein paar Tage Urlaub buchen kann. Das lässt sich alles einrichten und davon macht das Ehepaar Gebrauch. Es treibt sie niemand und das Geschäft liegt in guten Händen, wenn sie weg sind. „Wir brauchen keinen Luxus“, sagt die 64-jährige Ursula Loos. Und auch ihr zwei Jahre älterer Ehemann bleibt bescheiden. Solange man noch mobil ist, will man das nutzen und daran könne man sich schön erfreuen. (mz)
