Wie sich die Region Bernburg entwickelt hat Wie sich die Region Bernburg entwickelt hat: Zuwanderung und Lebenserwartung gestiegen

Bernburg - Entgegen aller Negativprognosen schwächt sich der Bevölkerungsrückgang in der Region Bernburg weiter ab. Im Vorjahr verloren die Einheitsgemeinden Bernburg, Nienburg und Könnern sowie die Verbandsgemeinde Saale-Wipper statistisch gesehen insgesamt nur 107 Menschen, das entspricht einem Minus von lediglich 0,2 Prozent nach 0,9 Prozent (2018) und 1,4 Prozent (2017). Zum Silvestertag lebten noch 57.915 Leute im Großraum Bernburg.
Wie sich die Region Bernburg entwickelt hat: Dörfer bekommen Zuwachs
Mit Nienburg und Könnern konnten 2019 zwei Gemeinden sogar an Einwohnern zulegen. Während die Stadt Könnern selbst Menschen einbüßte, verzeichneten Dörfer ringsherum einen Zuwachs, insbesondere Gerlebogk, Mukrena und Piesdorf stechen hervor.
Als einzige Stadt konnte Nienburg zulegen, im Vorjahr war es Güsten gewesen. Den prozentual größten Anstieg gab es in Borgesdorf mit 10,7 Prozent, gefolgt von Mitteledlau (7,7 Prozent), Pobzig (7,1 Prozent), Piesdorf (7,0 Prozent), Golbitz und Großwirschleben (jeweils 6,3 Prozent).
Auf der anderen Seite hatten die Minidörfer Zweihausen (11,5 Prozent), Jesar (8,9 Prozent), Brucke (7,9 Prozent), Zickeritz (7,2 Prozent) und Grimschleben (6,3 Prozent) die größten Bevölkerungsverluste zu beklagen. Unter den größeren Dörfern schnitt Plötzkau (4,1 Prozent) am schlechtesten ab.
Wie sich die Region Bernburg entwickelt hat: Dreimal soviel Sterbefälle als Geburten
„Für Bernburg sieht es recht positiv aus“, sagt Kornelia Nolte, Leiterin des Einwohnermeldeamtes. Zwar sei der Gesamtsaldo noch immer negativ, weil den 234 Geburten fast dreimal so viele Sterbefälle gegenüberstehen.
Aber, und das lässt aufhorchen: „Die Zahl der Zuzüge ist deutlich höher als die der Wegzüge“. So verließen im Vorjahr 1.831 Menschen Bernburg, dafür meldeten sich hier 2.178 neu an. Drei Viertel dieses positiven Wanderungssaldos entfallen auf Ausländer, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 6,5 Prozent liegt. Aber auch ohne sie übersteigt die Zahl der Zuzüge die Wegzüge um 84.
Wie sich die Region Bernburg entwickelt hat: Ruth Viering ist mit 103. Jahren die älteste Einwohnerin
Älteste Einwohnerin im Altkreis ist Ruth Viering. Die Bernburgerin beging vor wenigen Tagen ihren 103. Ehrentag. Eine weitere Bernburgerin sieht diesem Geburtstag in diesem Jahr noch entgegen. Insgesamt könnte es in der Region am Jahresende 18 Menschen geben, die den „Club der Hunderter“ erreicht haben, darunter lediglich drei Männer - zwei in Bernburg, einer in Könnern.
Nicht nur die Lebenserwartung steigt, mit ihr erhöht sich auch der Altersdurchschnitt der Bevölkerung. In Bernburg und Ortsteilen beträgt er 47 Jahre. Ohne die Ausländer, die im Schnitt 28 Jahre alt sind, läge er sogar bei 49 Jahren. Der Durchschnittsbernburger ist mit 45 vier Jahre jünger als die Durchschnittsbernburgerin - und in der Minderheit: In der Kreisstadt leben 487 mehr Damen als Herren. (mz)