Torschüsse, Dribbling, Passspiel Wie Fußballschule von RB Leipzig beim Nachwuchs des SV Plötzkau ankommt
Pünktlich vorm Beginn hörte es auf zu regnen und dem besonderen Trainingstag für insgesamt 68 Kinder steht nichts mehr im Weg.

Plötzkau/MZ - Der Wettergott muss ein Fußball-Fan sein. Davon ist Nachwuchstrainer Oliver Herbst überzeugt. Zumindest scheint Petrus dem SV Plötzkau 1921 besonders wohlgesonnen zu sein. Denn noch am frühen Samstagmorgen schüttete es wie aus Eimern. Das Fußballcamp für den Nachwuchs anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums mit der Fußballschule von RB Leipzig stand auf der Kippe.
Aber pünktlich vor dem offiziellen Beginn schloss Petrus die Schleusen und diesem besonderen Trainingstag für insgesamt 68 Kinder stand nichts mehr im Weg. Tags zuvor hatten sie schon gegen ihre Eltern gekickt und anschließend zusammen Pizza gebacken.
Die Profis von der Fußballschule der Roten Bullen übten mit dem Nachwuchs an mehreren Stationen Torschüsse, Jonglieren, Dribbling oder auch Passspiel. Außerdem hatten die Kinder die Chance, das Fußball-Abzeichen abzulegen. Natürlich wird vieles von dem in Plötzkau auch im Training praktiziert.
„Aber das Personal der Fußballschule von RB Leipzig ist geschulter als wir. Für die ist das Alltag“, sagen Plötzkaus Nachwuchstrainer Oliver Herbst und Mario Rosenkranz. Da werde auch noch etwas mehr auf die Disziplin geachtet, als das vielleicht im normalen Training üblich ist.
„Wir sagen unseren Kindern immer, dass man auch aus einer Niederlage etwas lernen kann, oft mehr als aus einem Sieg.“
Mario Rosenkranz, Nachwuchstrainer beim SV Plötzkau 1921
Gleichwohl sind die beiden überzeugt von der (ehrenamtlichen) Arbeit, die im Verein geleistet wird. Die Trainer würden sich gegenseitig unterstützen und auch die Kinder würden gut miteinander auskommen. Da spielten auch manchmal im Training Kleine und Große zusammen.
„Bei uns steht der Spaß im Vordergrund“, betont Mario Rosenkranz, der zusammen mit Jan Reichel und Sandro Bernsdorf die E-Jugend betreut. Daher würden auch alle Kinder mal eingesetzt. Natürlich wolle man auch gewinnen. „Aber wir sagen unseren Kindern immer, dass man auch aus einer Niederlage etwas lernen kann, oft mehr als aus einem Sieg“, betont Rosenkranz, für den es vor allem darauf ankommt, dass sich seine Schützlingebemühen, ein eigenes Tor zu schießen.
Und auch wenn das Training am Samstag etwas anders war als sonst, fand Lenny es nicht besonders anstrengend. Der Elfjährige spielt schon seit mehreren Jahren Fußball, möchte aber gern noch besser werden. Ähnlich geht es Elias, der nach eigenen Angaben schon im Alter von zwei Jahren die ersten Schussversuche am Ball absolviert hat.
Dabei wurde ihm die Begeisterung für das runde Leder quasi in die Wiege gelegt. „Ich bin durch meinen Papa zum Fußball gekommen“, sagt der Neunjährige, der im Verein im Mittelfeld kickt. Beide Jungen nennen übrigens den Brasilianer Neymar von Paris St. Germain als ihren Lieblingsspieler.

Auch Jonah kickt schon mehr als sein halbes Leben. Der Siebenjährige hat mit drei angefangen. Beim Juniorcamp macht er mit, „um Spaß zu haben, aber auch um noch besser zu werden“. „Je besser man ist, desto mehr Spaß macht es“, meint der Nachwuchskicker, der normalerweise im linken Mittelfeld unterwegs und dessen Vorbild Marco Reus von Borussia Dortmund ist.
„Es ist anstrengend, aber ich bin froh, dass es so gut läuft.“
Nachwuchstrainer Oliver Herbst
Während die Kinder also offenbar in erster Linie Spaß auf dem Platz hatten, waren die Erwachsenen schon einigermaßen geschafft. „Es ist anstrengend, aber ich bin froh, dass es so gut läuft“, sagte Oliver Herbst. Am Sonntag sollte es auch noch weitergehen mit Spielen gegen befreundete Vereine.
„Wir und auch die Kinder sind froh, wenn sie mal wieder gegen andere Mannschaften spielen können“, sagt Mario Rosenkranz. Wann es mit einem regulären Spielbetrieb weitergehen könnte, können die beiden Nachwuchstrainer nicht sagen.
Denn ob die Corona-Lage dies in einigen Wochen zulässt, sei nicht vorhersehbar, sagt Herbst. Wenn aber, da sind sich beide einig, sollte es Klarheit über die nächsten Monate geben. „Nicht, dass wir die Saison schon nach kurzer Zeit wieder abbrechen müssen.“