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SV Anhalt Bernburg bezwingt HC Salzland SV Anhalt Bernburg bezwingt HC Salzland: Mit der Maximalleistung zum Sieg

Von Tobias Grosse 14.03.2016, 18:50
Die Deckung des HC Salzland (blau) kann nur zusehen, wie Alexandra Pajung frei zum Wurf kommt.
Die Deckung des HC Salzland (blau) kann nur zusehen, wie Alexandra Pajung frei zum Wurf kommt. Pülicher

Bernburg - Es war eine Szene, die die Partie endgültig hätte kippen können. Nach knapp 43 Minuten soll Alexandra Pajung ein Foulspiel begangen haben. So weit so gut. Die Kreisläuferin des SV Anhalt Bernburg wollte sich allerdings nicht mit der zusätzlichen Zeitstrafe abfinden. Also ließ Pajung ihrem Unmut freien Lauf. Versuche, sie zu beruhigen, schlugen fehl.

Bis schließlich das passierte, was die Partie gegen den HC Salzland endgültig hätte kippen lassen können. Pajung erhielt eine weitere Zeitstrafe. Aus zwei Minuten Unterzahl für die Frauen des SV Anhalt wurden beim Stand von 25:23 plötzlich vier.

Dass es nach knapp 47 Minuten 26:23 stand, war in der Tat der Knackpunkt der Partie. Bernburg gewann die vierminütige Unterzahl mit 1:0 - und das Spiel gegen den HC Salzland mit 33:31.

Richter und Nagel mit 24 Toren

Es war durchaus ein überraschender Sieg für die Anhalt-Frauen. Der HCS ist vor der Saison freiwillig aus der 3. Liga abgestiegen, aber noch immer gespickt mit einigen Stammspielerinnen der Vorsaison. Das Hinspiel ging deutlich an Salzland (31:24). Entsprechend groß war die Überraschung bei Torsten Plaue am Samstagnachmittag. „Ich bin noch ein bisschen neben der Spur“, sagte der Trainer des SV Anhalt Bernburg. Und auch Daisy Richter gab zu: „Ich bin schon etwas überrascht.“

Richter war neben Teamkollegin Henriette Nagel mit zwölf Treffern beste Torschützin des Spiels. Die Rechtsaußen und die rechte Rückraumspielerin des SV Anhalt Bernburg haben am Ende 24 von 33 Treffern erzielt. „Der HC Salzland“, sagte Torsten Plaue, „hat die beiden nie in den Griff bekommen.“

Mit Taktik zum Erfolg

Doch nicht nur die rechte Angriffsseite der Bernburgerinnen war ausschlaggebend für den Sieg. „Es hat rundum alles gepasst“, fand Daisy Richter. Die Anhalt-Frauen, bei denen Stephanie Beyer nach einem Fingerbruch ihr Comeback gab und sich gut einfügte, lagen während der gesamten Spielzeit nicht einmal in Rückstand. „Wir haben Bernburg immer wieder zu leichten Toren kommen lassen“, sagte Salzlands beste Torschützin Jo-Ann Brunne (neun Tore). Zudem verstand es der SV Anhalt aber auch, die gefährlichsten Spielerinnen des HCS zu stoppen.

Dank des Sieges gegen den HC Salzland hat der SV Anhalt Bernburg seinen Vorsprung auf die Abstiegszone auf drei Punkte ausgebaut. Die SG Lok Schönebeck, die 25:29 gegen den Dessau-Roßlauer HV verlor, ist neues Schlusslicht, da der SV Oebisfelde mit 29:26 gegen. Aktivist Gräfenhainichen gewann mit nun 8:26 Punkten und Schönebeck (8:28) überholte.

An der Tabellenspitze ist derweil eine Vorentscheidung gefallen. Der SV Union Halle-Neustadt II gewann gegen den FSV Magdeburg mit 24:18 und hat jetzt vier Punkte Vorsprung. Der kommende Gegner des SV Anhalt, der Magdeburger SV, gewann gegen den MSV Buna Schkopau mit 41:31 und bleibt Vierter vor dem HC Salzland auf Rang fünf.

Mitte der ersten Hälfte verordnete Torsten Plaue seiner Mannschaft eine 4:2-Deckung in der Abwehr. Yvonne Sachse, die bis dato für einen Großteil der Gästetreffer gesorgt hatte, wurde aus dem Spiel genommen. „Und das hat Früchte getragen“, sagte Plaue. Auch Daisy Richter fand, „dass wir taktisch cleverer waren“. Der HC Salzland fand gegen die offensive Deckung Bernburgs keine Lösung. „Wir haben nicht intelligent genug gespielt“, haderte Brunne. Bis zur Pause setzte sich Plaues Team auf 18:14 ab. Ein vermeintlich komfortabler Vorsprung. „Dennoch haben wir in der Pause weiter gemahnt, wachsam zu sein“, sagte Plaue.

„Überraschend, aber verdient“

Scheinbar hatte der Anhalt-Trainer eine ungute Vorahnung. „Salzland musst du immer auf der Rechnung haben“, sagte er. Und der HCS startete nach der Pause tatsächlich eine Aufholjagd, verkürzte in der 37. Minute auf 20:21 und glich kurze Zeit später sogar aus (23:23). „Wir waren ein bisschen trantütig“, sagte Daisy Richter.

Kurze Zeit später erspielte sich Anhalt Bernburg allerdings wieder eine Führung - und überstand auch die eingangs erwähnte vierminütige Unterzahl. „Die Mädels haben das Maximale herausgeholt“, lobte Torsten Plaue: „Der Sieg war zwar etwas überraschend, aber letztendlich auch sehr verdient.“

Bernburg belegt jetzt mit 11:21 Zählern Rang neun, hat drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und eine Partie weniger absolviert als Oebisfelde. „Das sieht ganz gut aus“, sagte Plaue, „aber trotzdem brauchen wir noch weitere Punkte.“ Kommender Gegner ist der Magdeburger SV. (mz)