Seniorenheim "Schlosshof": Seniorenheim "Schlosshof": Großprojekt abgeschlossen

Plötzkau - Erdbeertorte, Pfirsichkuchen? Oder doch lieber ein Stück Zupfkuchen? Die Fragen kommen im Sekundentakt und werden genauso schnell beantwortet.

Dabei hätten die Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheimes „Schlosshof“ in Plötzkau anlässlich des Tages der offenen Tür alle Zeit der Welt, in Ruhe den Festauftakt zu genießen. Doch der mit ein wenig Dauerlauf verbundene Einstiegsstress ist genauso schnell vorbei, wie er gekommen ist.

„Es muss keiner hungern“, erklärte der Chef des Hauses, Frank-Holger Tempelhof, in seiner Begrüßungsansprache.

Wahrlich nicht! Wurde doch auch bereits der Grill angeheizt, um die nächsten Leckereien anbieten zu können.

„Essen hält nun einmal Leib und Leben zusammen“, weiß Frank-Holger Tempelhof, der am Sonnabend wieder zahlreiche Gäste begrüßen konnte.

In erster Linie natürlich die Angehörigen der Heimbewohner. „Aber es kommen auch immer ein paar Plötzkauer und natürlich auch Interessenten, die sich unsere Einrichtung ansehen möchten“, so Tempelhof. Und die ist derzeit sozusagen rappelvoll.

Alle 51 Pflegeplätze im „Schlosshof“ sind belegt. Aber wiederum doch auch nicht komplett.

Erst seit wenigen Tagen hat ein Großprojekt seinen Abschluss gefunden. Rund 500.000 Euro investierten die Hausherren Katja und Frank-Holger Tempelhof in den Bau von sechs kleinen Reihenhäusern, von denen eines bereits einen Bewohner gefunden hat.

Es stehen in solch einem Reihenhaus rund 60 Quadratmeter Raum zur Verfügung. Dazu kommen noch eine große Terrasse, eine Stellfläche für ein Auto und wer möchte, auch ein Stück Garten, der eigenständig bewirtschaftet werden kann.

Die Plötzkauer sind überzeugt, dass die Häuschen bald ihre Hausherren haben werden. Denn nicht nur aus der Region lassen die Menschen sich hier pflegen, sondern sie kommen auch aus Bayern oder dem Großraum Leipzig.

Derzeit sind es 35 Mitarbeiter, die sich um das Wohl der Bewohner kümmern. „Wir haben sehr gutes Personal, von denen viele seit Anfang an dabei sind. Aber auch eine nicht zu unterschätzende Fluktuation“, räumt Frank-Holger Tempelhof ein.

Er könne es aber verstehen, wenn manchmal Unzufriedenheit herrscht oder ein anderes Angebot attraktiver erscheint. Denn die Pflege sei ein sehr anstrengender und anspruchsvoller Job.

Das würde Marina Grube auf der Stelle unterschreiben. Sie ist eine derjenigen, die von Anfang an, seit dem 1. Juni 2009, dabei sind.

„Ich mache die Arbeit mit nicht nachlassender Begeisterung“, erklärt Marina Grube. Und zieht auch ihre Kraft und Motivation aus den schönen Kleinigkeiten des Alltags.

So auch beim Umgang mit Ilse Bartel und Horst Ulrich. Die beiden Senioren haben sich im Heim kennen und schätzen gelernt. Die 86-Jährige und der 79-Jährige sind ein unzertrennliches, liebevolles Pärchen geworden.

Horst Ulrich ist mittlerweile auch Heimbeiratsvorsitzender, während Ilse Bartel beim wöchentlichen Bingo die Verantwortung dafür trägt, dass alles mit rechten Dingen abläuft. „Sie fühlen sich hier sehr wohl und das spürt man tagtäglich“, so Marina Grube. (mz)