Schloss Hoym Schloß Hoym Stiftung: Neuer Bewohner laden nach Umzug von Reinstedt Nachbarn und Unterstützer ein

Nachterstedt - Erna Peitner kann es gar nicht erwarten, dem „Besuch“ ihr Zimmer zu zeigen und zieht freundlich am Ärmel. Auch die schicke Dusche im großzügigen Gemeinschaftsbad möchte sie präsentieren. Die ältere Dame ist aufgeregt.
Hat sie doch vor wenigen Minuten eine wichtige Aufgabe erledigt: Gemeinsam mit René Strutzberg, Geschäftsführer der Schloß Hoym Stiftung, Rainer Olbrich, Chef der „Vorharzer Heimstätten“ und Wohngruppen-Leiterin Anja Hille durfte sie das rote Band durchschneiden und eröffnete damit ganz offiziell die neue Außenwohngruppe.
Die zehn Bewohner sind im März von Reinstedt nach Nachterstedt in die Lindenstraße 81 umgezogen – in Einzelzimmer, von denen fünf barrierefrei sind. Sie haben sich eingelebt und nun viele Unterstützer und die Nachbarschaft eingeladen, um ihr neues, schönes Zuhause zu feiern.
Zehn Bewohner der Außenwohngruppe waren im März von Reinstedt nach Nachterstedt umgezogen
Die Einladung war gleichzeitig ein Dankeschön an alle, die bei der Umsetzung des Projekts geholfen haben. Zweierlei kam in allen Reden immer wieder zum Ausdruck:
In Nachterstedt, wo es bereits zwei Außenwohngruppen der Schloss Hoym Stiftung gibt, fühlen sich die Bewohner willkommen und gut angenommen. Gewürdigt wurde zudem das Tempo, in dem die Pläne von der Idee bis zum Einzug der gehandicapten Bewohner mit Hilfe von Mitteln der „Aktion Mensch“ umgesetzt werden konnte.
Wie Verwaltungsleiter Carlo Scholz berichtet, gehörte es zu den großen Herausforderungen, ein geeignetes Gebäude zu finden. Im August 2018 wurde die Stiftung fündig und gewann mit der „Vorharzer Heimstätte“ gleichzeitig einen guten Partner.
Das jetzt sanierte Gebäude gegenüber dem Rathaus stand viele Jahre leer
Das in Frage kommende Gebäude stand viele Jahre leer. Umso erstaunter äußern sich die Besucher, die einen Blick ins Innere des Hauses werfen. Sie loben die positiven Veränderungen und finden es gut, dass wieder Leben einzieht ins Gebäude.
Die reine Bauzeit betrug gerade einmal drei Monate, „und ich habe kaum etwas davon mitbekommen, obwohl ich genau gegenüber im Rathaus sitze“, hebt Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer den reibungslosen Bauablauf hervor.
Anja Hille beschreibt, dass den Bewohnern drei Dinge besonders wichtig sind: allein in einem Zimmer zu wohnen, allein einen Kaffee trinken oder einkaufen gehen zu können und keine Treppen mehr steigen zu müssen.
Alle diese Wünsche sind mit der neuen Heimstatt in Erfüllung gegangen. Die Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und guter Verkehrsanbindung kommt dem Streben nach mehr Selbstständigkeit entgegen. „Das ist ein Beispiel dafür, wie Inklusion gelebt werden kann“, so Scholz. (mz)
