Rudern Ruder-Regatta auf der Saale in Bernburg: Athleten des Bernburger Ruderclubs holen 34 Siege

Bernburg - Einen besseren Ort hätte sich Luise Wartmann für ihren Premieren-Sieg kaum aussuchen können: Zum ersten Mal überhaupt legte die Athletin des Bernburger Ruderclubs (BRC) am Sonntag bei der Bernburger Ruderregatta am Siegersteg an. Sie sei schon mit einem guten Gefühl an den Start gegangen, erzählt die Staßfurterin, die neben dem Karate nun beim Rudern einen weiteren Sport gefunden hat, der ihr Spaß macht.
Seit rund einem Jahr trainiert sie ein- bis zweimal wöchentlich beim BRC. „Ich mag die Bewegung an der frischen Luft und dass man immer andere Gewässer kennenlernt“, sagt Luise. Am Ende war der erste Sieg vor ihrer Vereinskameradin Charlotte Handt zwar knapp, aber das spielte am Ende keine Rolle - und ist für ein Sprintrennen über 350 Meter auch nicht so ungewöhnlich.
Regatta-Leiter Jürgen Kairies freut sich über 34 Goldmedaillen
Es war nur eine von 34 Goldmedaillen, die die Athleten des BRC am Wochenende bei der Heimregatta aus der Saale fischten. Es sei eine Top-Regatta gewesen, äußerte sich Regatta-Leiter Jürgen Kairies zufrieden, auch wenn der Aufwand jedes Mal enorm ist.
Lediglich ein paar Vandalen trübten die Stimmung etwas, die in der Nacht zum Sonntag ein Boot aus Pirna schwer beschädigt hatten.
In den vergangenen 14 Tagen habe er nichts anderes getan, als die Regatta vorzubereiten, erzählt Kairies. Unterstützt wurde er dabei von 45 Helfern sowie letztlich wie immer vom Technischen Hilfswerk mit ihrer festen Startanlage und der Wasserwacht.
45 Helfer vom Verein, vom THW und von der Wasserwacht halfen bei Organisation
Erstmals wurden die Rennen dieses Mal via Kamera auch ins Bootshaus übertragen, was laut Trainer Maik Wartmann „sehr gut ankam“.
Dass sich der Aufwand lohnt, zeigten nicht nur das rekordverdächtige Melde-Ergebnis, sondern auch die Reaktionen der Wettkampfrichter und der Athleten sämtlicher Vereine. Insgesamt 28 Vereine und 30 Renngemeinschaften hatten sich für die Rennen bei der 123. Bernburger Ruderregatta gemeldet. „Immerhin ist es die letzte verbliebene Fluss-Regatta weit und breit“, meinte Kairies.
„Wir Bernburger lieben Achter“, sagt Präsident Steffen Planer vom Landesruderverband
Und deren Reiz konnten auch die Zuschauer an beiden Tagen live am Ufer erleben. Allein die Achter-Rennen ließen nicht nur bei Steffen Planer, Präsident des Landesruderverbandes und Kommentator, den Puls höher schlagen. „Wir Bernburger lieben Achter“, sagte Planer.
Und Rennen mit Achter-Beteiligung bekamen die Zuschauer so einige zu sehen, wie etwa das letzte, das am Samstag gestartet wurde: Da siegte die Bernburger Crew – es war quasi die Besetzung des Salzland-Achters – mit gut einer Bootslänge Vorsprung.
Eine Woche war die stark verjüngte Bundesliga-Mannschaft im Trainingslager gewesen, erzählte Maik Wartmann. Das habe sich nun schon ausgezahlt. Und auch die beiden Sprintrennen am Sonntag über 350 Meter – in denen der Salzlandachter einmal gewann und einmal knapp hinter Dresden Zweiter wurde – machen Hoffnung darauf, dass die Saison in der Ruder-Bundesliga, die nächste Woche in Duisburg beginnt, besser läuft als die vorherige. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die ’rote Laterne’ abgeben“, meint Wartmann.
Der Trainer hat aber auch viele andere sehr gute Rennen seiner jüngsten Schützlinge bzw. der anderen Übungsleiter gesehen. So hat etwa Anthony Grube in der Altersklasse (AK) 10 beide Einer-Rennen gewonnen. Auch Timo Schumann und Jonas Protzmann (AK 13) waren eine Klasse für sich.
Die beiden Bernburger haben sowohl im Einer, als auch im Doppelzweier und Doppelvierer gewonnen. In der AK 12 waren sowohl Niklas Ludwig und Lennert Makowski bei den Jungen als auch Karolina Ulrich und Leonie Grube bei den Mädchen erfolgreich. Für dieses Quartett rechnet sich Maik Wartmann denn auch sehr gute Chancen im Mixed-Vierer bei den Landesmeisterschaften in Zschornewitz aus.
Lediglich für die Bundessieger aus dem Vorjahr im Doppelvierer (AK 14) bei den Jungen lief es nicht optimal: Weil sie nicht in Bestbesetzung antreten konnte, reichte es für die Mannschaft „nur“ zu Platz zwei. (mz)
