Vorm Rathaus Rathaus in Nachterstedt: Ortschaftsrat und Verwaltung wollen Brunnen reparieren lassen

Nachterstedt - Der Brunnen vor Nachterstedts Rathaus hat dem Heimatfest des Ortes seinen Namen gegeben und wird auch bei anderen Feiern - dem Anlass entsprechend geschmückt - zum Mittelpunkt des Festplatzes, doch eine Augenweide ist er nicht.
„Der Brunnen wird als Mülleimer benutzt“, bedauert Stadtrat Rainer Heuwold (CDU). Und Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer sagt: „Schon seit Jahren reparieren wir den, aber immer wieder kommt es zu Störungen. Die blaue Farbe blättert ab, das Wasser läuft nicht.“ Auch Schaumkronen seien schon darauf entdeckt worden. Oder das Wasser versickere einfach. So dass der Brunnen größtenteils trocken sei.
Tanzgruppe „Dancing Actors" sammelte Geld für die Reparatur
Ganz spontan hatten deshalb die „Dancing Actors“, die Tanztruppe von Nachterstedt, zu Heimatfest und Weihnachtsmarkt Geld für die Reparatur des Brunnens gesammelt. Und 203,72 Euro zusammenbekommen. Im Bauausschuss der Stadt, der am Dienstagabend tagte, fragte Andrea Hammermann von den Dancing Actors deshalb, was denn nun aus dem Brunnen werde.
„Für 2019 haben wir dafür kein Geld in den Haushalt eingestellt, wir müssen deshalb nach Alternativen suchen“, sagt die Bürgermeisterin und erklärt, dass sich ja der Nachterstedter Ortsbürgermeister und seine Räte schon Gedanken dazu gemacht hätten.
Edelstahlwanne und neue Pumpe sollen installiert werden
„Der Brunnen soll vom System her so bleiben, wie er ist“, sagt Rainer Heuwold. Das Bauausschussmitglied, das gleichzeitig Nachterstedter Ortschaftsrat ist, beschreibt die Pläne. Heuwold spricht von einer Edelstahlwanne, die wie ein Ring um die Brunnenmitte angeordnet ist.
Der Rest sollte aufgefüllt werden. „Dann ist er nicht mehr begehbar und wir können der Vermüllung entgegenwirken“, so der CDU-Mann. Dazu eine neue Pumpe. „Das ist kein Hexenwerk und soll nicht zig Tausend Euro kosten.“
„Die Planungen sind nebenan in meinem Zimmer“, sagt Siegfried Hampe. Der Ortsbürgermeister von Nachterstedt hatte schon seit einiger Zeit daran gearbeitet, den Brunnen auf Vordermann zu bringen.
„Das Wasser fließt einfach weg und er ist unschön anzusehen. Aber es bringt doch nichts, wenn wir ihn alle zwei, drei Jahre neu beschichten müssen“, hatte er schon im letzten Jahr erklärt.
Ortsbürgermeister Hampe will bei Sponsoren um Hilfe werben
Hampe hatte deshalb vor, Sponsoren zu suchen, denn die Arbeiten sollten der Stadt nichts kosten. Ähnlich wie bei dem Wasserstandsanzeiger vor dem Rathaus, der den Füllstand des Concordia Sees verrät. „Auch der hat uns keinen Cent gekostet.“
Doch irgendwann warf Hampe das Handtuch. „Ich wurde ausgebremst. Es hieß, wir müssen Fachleute nehmen, die das betreuen. Und das Geld haben wir nicht.“ Er habe einfach nicht mehr weiter gewusst, so der Ortsbürgermeister.
„Der Brunnen muss am Ende ja auch funktionieren, gerade, wenn es um Spenden geht“, findet Heidrun Meyer diese Begleitung wichtig. Sie machte deshalb den Vorschlag, dass sich Ortsbürgermeister und Verwaltung noch einmal zusammensetzen sollten. Das Bauamt sei der richtige Ansprechpartner dafür. „Dann werden wir im Bauausschuss darüber befinden.“
Das habe Hampe schon vor einiger Zeit versucht, sagte er, doch damals wollte sich die neue Mitarbeiterin erst noch einarbeiten. Deshalb wolle er es jetzt gern noch einmal angehen. „Ich bräuchte wirklich Hilfe dafür. Das wäre mir recht“, nahm er das Angebot der Bürgermeisterin gerne an. (mz)