Neunter Fall seit Jahresbeginn Polizei erwischt vier Afghanen auf Lkw an Autobahn 14 bei Könnern Salzlandkreis: Neunter Fall seit Jahresbeginn in Sachsen-Anhalt

Könnern - Die A14 ist offenbar eine der bevorzugten Routen von Kriminellen, deren Geschäft das Einschleusen von jungen Männern aus Afghanistan nach Deutschland ist. Die Bundespolizei meldete am Montag, dass an der Raststätte Plötzetal an der A14 Richtung Magdeburg vier Afghanen gefasst wurden.
Es handelt sich um die dritte an der A14 in Sachsen-Anhalt gestoppte Schleusung seit Jahresbeginn. Der 40 Jahre alte Bulgare am Steuer eines Sattelzuges habe am Sonnabend gegen 15 Uhr die Polizei informiert, dass sich in seinem Sattelauflieger vermutlich illegale Einwanderer aufhalten.
Beamte der Autobahnpolizei holten vier Männer aus dem mit Erdnüssen beladenen Auflieger. Die Männer, nach eigenen Angaben 19, 20, 21 und 24 Jahre alt, hatten keine Ausweise oder andere Papiere bei sich.
Der mit Erdnüssen beladene Sattelzug war in Sliwen in Bulgarien losgefahren
Ersten Ermittlungen der Bundespolizei zufolge waren die Afghanen in Rumänien auf den Lastwagen geschmuggelt worden, um so nach Deutschland zu gelangen. Abfahrtsort des Lastwagens war laut Bundespolizei die 90.000-Einwohner-Stadt Sliwen südlich des Balkans in Bulgarien. Bis zum Rasthof Plötzetal sind es von dort rund 2.000 Kilometer. Ziel des Sattelzugs war die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover.
Die Bundespolizei ermittelt nun gegen unbekannt wegen des Einschleusens von Ausländern sowie gegen die Afghanen wegen unerlaubter Einreise. Die vier Männer wurden in die sogenannte Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) nach Magdeburg gebracht.
Die von der Polizei als „Behältnisschleusung“ bezeichnete Form des Menschenhandels ist der neunte aufgeflogene Fall in Sachsen-Anhalt seit Beginn des Jahres 2020. Dabei wurden der Bundespolizei zufolge insgesamt 38 illegale Einwanderer in Lastwagen erwischt.
Die neunte in Sachsen-Anhalt aufgeflogene „Behältnisschleusung“ seit Jahresbeginn
Einschließlich der am Samstag auf dem Rasthof Plötzetal bei Könnern entdeckten Männer fanden seit Jahresbeginn drei Schleusungen von insgesamt 13 Männern ihr Ende im Salzlandkreis.
An den Schleusungen seien Lkw vieler Speditionen beteiligt, es gebe keine Schwerpunkte, sagte Bundespolizei-Sprecherin Chris Kurpiers. Dass viele Flüchtlinge an der A14 in Sachsen-Anhalt erwischt würden, liege an den Pausenzeiten der Trucker. (mz)