Mit County und Pharao Offene Türen an der Seelandschule in Nachterstedt: Was die kleine Sekundarschule auf die Beine gestellt hat
Die Seelandschule hat früher als sonst zum Tag der offen Tür eingeladen. Worüber sich Ehemalige freuen.

Nachterstedt/MZ - „Country roads, take me home, to the place I belong“, klingt es aus dem Musikraum der Seelandschule. Neugierig sehen Viertklässler rein. „Wir sind die neue Einschlafstörung“, hat kurz zuvor Summer Zain berichtet. Die Schülerin der achten Klasse lernt seit drei Jahren an ihrer Schule mit Musikprofil Gitarre und ist froh, dass sie nun in der richtigen Schulband mitspielen darf. „Vorher waren wir nur die kleine Einschlafstörung.“
Tag der offenen Tür, um die Schule zu sich nach außen zu präsentieren
Die Seelandschule hat zum Tag der offenen Tür eingeladen. Früher als sonst, um nicht später vielleicht wegen Corina auf diesen Tag verzichten zu müssen. 2020 gab es keinen solchen Tag, weiß David Jennel, der stellvertretende Schulleiter. Nur wer geimpft, genesen oder getestet ist, darf rein. „Ich bin positiv überrascht über die hohe Resonanz“, sagt er. Damit habe er nicht gerechnet. „Wir wollten die Chance nicht vergehen lassen, uns nach außen zu präsentieren“, erklärt er. Eltern und Schüler der Grundschulen sollen sich ein Bild machen.
Einige Zehntklässler führen Besucher durch die Schule und informieren aus ihrer Sicht. Max Sonntag schwärmt von seiner Schule. Besonders vom Kanulager in Mecklenburg vor ein paar Tagen. Sabine Lange, die die Fahrt mit Schülern der Ascherslebener Schweitzer-Schule mitorganisiert hat, zeigt Videos und Fotos davon.
Ehemalig der Seelandschule freuen sich über ein Wiedersehen
Im Physik- und im Chemieraum können die Grundschüler experimentieren. Petra Harke demonstriert den Pfefferkörnerfahrstuhl und lässt aus mit Ethanol beträufelten und entzündeten Emser-Pastillen gruslige Gestalten auferstehen. Manchmal wird es die erhoffte Pharao-Schlange, manchmal ein schwarzer stinkender Haufen.
Alice Mäkert und Adrienne Ohlendorf freuen sich wie die kleinen Kinder, allerdings mehr über das Wiedersehen mit ihrer Klassenlehrerin. „Wir wollten mal schauen, was sich verändert hat und was die Lehrer machen.“ Dass es so viele außerschulische Gruppen gibt, findet Alice Mäkert toll. Zehn Jahre sind die jungen Damen inzwischen schon raus aus der Schule.
Neues ausprobieren und kreativ sein
Im Musikraum fällt Gina Barnewald glücklich über das Wiedersehen ihrer ehemaligen Musiklehrerin Sabine Schier um den Hals. Bis vor drei Jahren sei sie Sängerin der „Einschlafstörung“ gewesen, berichtet sie. Und mit Musik macht sie weiter – in der Erzieherausbildung. „Es macht viel Spaß, weil man immer wieder Neues ausprobieren und kreativ sein kann“, findet Summer Zain. Sie freut sich schon auf das Weihnachtskonzert mit der Band in der Nachterstedter Kirche. Dafür proben sie gerade „Rudolf“.
Auch in der Turnhalle ist viel Betrieb. „Das ist das Beste“, findet Ben Neumann, der hier nach der Grundschule hin möchte. Sabine Baumgarten hat die Seelandschule nun für ihre Tochter auch fest im Blick. Sie kommt aus Wilsleben und könnte ihr Kind eigentlich auch nach Aschersleben schicken. Doch da sie als Friedrichsaue stammt, ist ihr Kind noch in der Gaterslebener Schule. So liegt der Wechsel mit ihren Mitschülern nach Nachterstedt nahe.

„Ich kenne jeden Schüler mit Namen“
Leon hat der Computerraum am besten gefallen. Er geht noch in Aschersleben in die Pfeilergarben-Grundschule und da auch diese musikorientiert ist und er mit den Eltern nach Nachterstedt gezogen ist, spricht einiges für die Seelandschule, sagt Mutti Kristin Fiedler.
212 Kinder gehen derzeit in 12 Klassen hier zur Schule, sagt David Jennel. Die kleinen Klassen sind überschaubar. Es sei sehr familiär, hebt Sportlehrerin Ulrike Lukoschus hervor. „Ich kenne jeden Schüler mit Namen“, betont sie.