Nach Gewitterguss Nach Gewitterguss: "Neue" Kirchgasse säuft regelrecht ab

Frose - „Ich bin sehr enttäuscht“, gesteht Mario Kempe. Der Froser Ortsbürgermeister ist am frühen Montagmorgen unterwegs zu einem Krisentreff mit Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer und dem Bauamt der Stadt - denn die gerade frisch übergebene Kirchgasse hat ihre erste Bewährungsprobe nicht überstanden.
Nach dem Gewitterguss am Wochenende stand die gesamte Mittelstraße unter Wasser. Das sollte eigentlich durch den Graben der Kirchgasse in die See abfließen. Doch schon am Anfang bis zur ersten Kurve war alles überschwemmt.
„Das Einlaufwerk konnte den Niederschlag nicht aufnehmen - und das nach einem nur 20- bis 30-minütigen Platzregen mit etwa 14 Litern Regen pro Quadratmeter. Woanders hat es da viel schlimmer geschüttet“, weiß der Ortschef.
Mit einem Problem hat niemand gerechnet
Mit Problemen an dieser Stelle hatte Kempe eigentlich nicht gerechnet, denn die Berechnungen wurden ja von einem Planungsbüro vorgenommen. Als Nadelöhr stellte sich da bisher eher der Einlauf in die Nachterstedter Straße dar, der in einem nächsten Schritt erweitert werden soll.
„Aber da war am Wochenende noch genügend Platz“, berichtet der Ortsbürgermeister.
„Wir haben jetzt mit den Anwohnern gesprochen und einen Vorort-Termin durchgeführt.“ Eine Schuld bei der bauausführenden Firma sieht Kempe nicht. „Wir müssen nun prüfen, woran es lag“, gesteht er deshalb. Auch Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer will keine voreiligen Schlüsse ziehen.
„Wir werden aber alles überprüfen“, sagt auch sie. „Dabei werden wir auch den Abwasserzweckverband mit ins Boot nehmen, denn das sind die Fachleute“, kündigt die Bürgermeisterin an.
Den ganzen Ort unter die Lupe nehmen
„Wir werden aber nicht nur die kleine Kirchgasse unter die Lupe nehmen, sondern den ganzen Ort.“ Münden doch im Eingangsbereich der Gasse viele Straßen ein. Und so richtig optimal sei der Ort in puncto Regenwasserableitung nicht ausgestattet.
In der Bahnhofstraße gebe es beispielsweise einen Regenwasserkanal. „Aber sonst?“, fragt Heidrun Meyer. Sie weiß aber auch, dass hier die Leute, die angeschlossen werden, mitzahlen müssen. (mz)