Megawels aus der Saale Megawels aus der Saale: Der hat bei einem Gummifisch angebissen

Nienburg - Fast 35 Jahre wirft er mehrfach in der Woche die Angelrute aus. Doch was Matthias Gerstner aus Nienburg in dieser Woche an seiner Angel zappelte, toppt alles.
Erst bei exakt 2,11 Meter stoppte sein Maßband.
„So einen großen Fisch habe ich noch nie gefangen und dann auch noch in der Saale“, sagt der Routinier, der selbst einen Angelshop in seiner Heimatstadt betreibt.
Dass er den Megawels ausgerecht aus dem heimischen Gewässer fischte, freut ihn besonders. Überraschte ihn aber auch nicht.
Denn Bekannte hatten in der Vergangenheit schon ähnlich große Fänge gemacht, wenn auch ein Stück kürzer und leichter.
Vor zwei Jahren gelang einem Hallenser dann in der Saale zwischen Brachwitz und Lettin sogar der Riesenfang eines 2,20 Meter großen Welses.
Megawels aus der Saale: 70 Kilogramm geschätzt
Gerstners Prachtexemplar dürfte etwa 70 Kilogramm auf die Waage gebracht haben.
„Ich musste schätzen, denn bei 60 Kilo hört meine Waage auf“, erzählt der 40-Jährige, der am Tag seines größten Fangs, am Pfingstmontag, mit seinem Kumpel im Boot unterwegs war.
Und zwar zwischen Nienburg und Calbe. Ganz allein hätte er den Brocken natürlich nicht aus dem Wasser fischen können. Da brauchte es schon vier starke Arme.
Und es brauchte auch so einiges Equipment, um das Tier überhaupt erst einmal anzulocken.
Gerstners Geheimtipp: ein Gummifisch und eine Spinnangel. Unter anderem mit dieser Technik hätten Angler in Spanien oder Italien sogar bis zu 2,60 lange und etwa 100 Kilogramm schwere Welse an Land gezogen.
„Aber so groß werden sie in der Saale nicht“, sagt Gerstner. Das habe vor allem mit den klimatischen Verhältnissen zu tun.
In Deutschland und im Speziellen in der Saale hätten die Tiere nicht so viel Zeit, sich in der milden Jahreszeit fett zu fressen.
Megawels aus der Saale: Vom Verzehr abgesehen
Apropos fressen: Natürlich kommt der in der Saale gefangene Wels nicht auf den Tisch der Gerstners. Nicht nur, weil der leidenschaftliche Angler gar nicht so auf Fischgerichte aus ist, sondern eher auf Rindfleisch steht.
Solch großen Tiere, die sowieso nicht zu den besten Speisefischen gehören, können auch sehr viele Schadstoffe über ihre Nahrung aufgenommen haben. Darum werde von dem Verzehr abgeraten.
Stattdessen freute sich der Nienburger über ein paar Erinnerungsfotos mit dem größten Süßwasserfisch Europas. Schließlich ist die Angelsaison in diesem eher dürftig angelaufen.
Megawels aus der Saale: Eigenen Rekord brechen
Gerstners Kunden warten derzeit sehnlichst auf stattliche Raubfische, die aktuell irgendwie nicht anbeißen wollen.
„Woran das liegt, kann ich auch nicht genau sagen“, muss Gerstner passen und plant unterdessen schon den nächsten Angelausflug auf der Saale.
Vielleicht kann er beim nächsten Mal sogar seinen und den Rekord des Hallensers noch einmal brechen. (mz)
