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Max aus Plötzkau will leben Max aus Plötzkau will leben: Diagnose Blutkrankheit: Verein startet Typisierungsaktion

Von Torsten Adam 12.11.2019, 10:48
Das D-Jugend-Team des SV 1921 Plötzkau bangt um seinen schwerkranken Kapitän Max. Die Kinder hoffen, dass er bald wieder in seinem Trikot mit der Nummer 10 über den Platz toben kann.
Das D-Jugend-Team des SV 1921 Plötzkau bangt um seinen schwerkranken Kapitän Max. Die Kinder hoffen, dass er bald wieder in seinem Trikot mit der Nummer 10 über den Platz toben kann. SV 1921 Plötzkau

Plötzkau - Wenn Max vom Fußball mit seiner Plötzkauer D-Jugend-Mannschaft nach Hause zurückkehrte, brachte er schon mal die eine oder andere Blessur mit. Doch diesmal, kurz nach den Herbstferien, ist es irgendwie anders. Die vielen blauen Flecken am Körper ihres Sohnes machen seine Mutter Kathrin stutzig.

Die Alleinerziehende nimmt den Elfjährigen sofort mit zum Hausarzt, lässt ihm Blut abnehmen. Die extrem schlechten Werte wecken einen schlimmen Verdacht: Max könnte Leukämie haben.

Noch am selben Tag wird der Junge vom Rettungswagen auf die Intensivstation der Uniklinik Halle gebracht und näher untersucht. Die Diagnose: Der Elfjährige hat keinen Blutkrebs, er leidet aber unter einer schweren aplastischen Anämie, einer sehr seltenen Blutkrankheit. Aus ungeklärter Ursache befällt sie jährlich zwei von einer Million Menschen.

Max aus Plötzkau will leben: Für die Mutter ist eine Welt zusammengebrochen

Das Knochenmark von Max bildet keine Blutzellen mehr, ohne ärztliche Hilfe gäbe es keine Rettung. Statt auf dem Fußballplatz um Punkte kämpft er jetzt im Krankenhaus um sein Leben. Für seine Mutter ist eine Welt zusammengebrochen. „Max war doch so ein lebhaftes und fittes Kind“, sagt sie und kann nicht verstehen, wie sich das von einen auf den anderen Tag ändern kann

. „Beim Fußball war er nicht totzukriegen, jetzt kommt er nicht mehr allein die Treppe hoch“, beschreibt sie, wie die Krankheit ihrem Sohn nach und nach die Kräfte raubte.

Max aus Plötzkau will leben: Ärzte haben mit einer sogenannten Immunsuppressiven Therapie begonnen

Max’ Immunsystem sei so geschwächt, dass er in der Uniklinik streng abgeschirmt werde, um sich nicht anzustecken. Weil sich bisher kein geeigneter Knochenmarkspender für Max fand, haben die Ärzte am Montag mit einer sogenannten Immunsuppressiven Therapie begonnen. Hierbei soll durch die Kombination mehrerer Medikamente die fehlerhafte Immunreaktion, die zur Verminderung der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark geführt hat, unterdrückt werden.

Max aus Plötzkau will leben: Typisierungstermin für den 23. November gangesetzt

Parallel will Denny Künstner-Lehmann, Abteilungsleiter bei Max’ Verein SV 1921 Plötzkau, nichts unversucht lassen, um doch noch einen passenden Spender für den Jungen zu finden.

Er nahm Kontakt zur Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) auf, inzwischen ist ein Termin zur Typisierung gefunden: Alle Menschen, die mindestens 18 Jahre alt sind und Max helfen wollen, sind am Sonnabend, 23. November, zwischen 10 und 14 Uhr im Haus der Vereine in Plötzkau, Hauptstraße 25, willkommen.

Mit einer einfachen Speichelprobe lässt sich feststellen, ob die freiwilligen Helfer als Knochenmarkspender für Max oder als Lebensretter für einen anderen Menschen in Frage kommen. Bislang konnte die DKMS mehr als 80.000 Stammzellenspenden vermitteln.

„Wir haben auch Flyer und Plakate drucken lassen, im Bernburger Kino wird der Typisierungsaufruf ebenfalls laufen“, sagt Denny Künstner-Lehmann in der Hoffnung, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Er setzt darauf, dass am Aktionstag insbesondere viele Fußballer eine Speichelprobe abgeben, um dem Nachwuchskicker zu helfen.

„Ich bin Denny so dankbar, ohne seine Unterstützung würde ich das nicht schaffen“, sagt die Mutter von Max, die auch berührt davon ist, wie die D-Jugend-Mannschaft ihres Sohnes mit dem Schicksal umgeht. Das Trikot mit der Nummer 10 wird so lange keiner tragen, bis Max, der Kapitän des Teams, wieder gesund ist.

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Wer sich selbst nicht typisieren lassen möchte, kann auch finanziell helfen. Denn jede Registrierung kostet die DKMS 35 Euro. Die IBAN des Spendenkontos der DKMS lautet: DE82 7004 0060 8987 0001 64. Bitte als Verwendungszweck „MXP 001“ angeben. (mz)