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Schloss Nienburg verfällt Marodes Dach am Schloss Nienburg: Baufirma verschob seit Januar den Auftrag

Von Andreas Braun 12.10.2018, 11:55
Immer mehr Dachziegel fehlen am Schloss in Nienburg.
Immer mehr Dachziegel fehlen am Schloss in Nienburg. Pülicher

Nienburg - Friedhelm Dieme neigt dazu, seine Route auf Spaziergängen durch Nienburg zu ändern. Er kann mittlerweile den Anblick des Daches am Schloss nicht mehr sehen. Zu sehr schmerzt es ihn, wenn er sieht, wie das einst kleine Loch immer größer wird.

Es fallen immer mehr Ziegel von Dach. Seit über zehn Jahren kämpft der Nienburger für den Erhalt des Schlosses, das er schon erkundete. Damals war es nicht ganz so baufällig. Doch jetzt sieht es anders aus.

Friedhelm Dieme: Es fallen immer mehr Ziegel von Dach

Außerdem hat die Stadt Nienburg als Eigentümerin Maßnahmen ergriffen, dass niemand mehr Zutritt hat. Nun sind solche Ausflüge nicht mehr möglich. Die Absperrungen gelten aber nicht für Leute, die die einst prunkvollen Räume betreten, sondern für die, die sich hier austoben und das alte Gemäuer, das auf ein über 1000 Jahre altes Kloster zurück geht, arg beschädigt haben.

Viele Fensterscheiben wurden eingeworfen

Vor allem Fenster wurden eingeworfen, was der Bausubstanz nicht gerade förderlich ist. Im Rathaus wisse man um den Zustand und dass er sich nicht gerade bessere, sagt Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos). Der Auftrag für die Reparatur, sagt sie weiter, ist seit Januar raus. „Wir haben immer wieder nachgefragt.

Aber es gab gute Gründe für die Verzögerung. Sturmschäden an privaten Häusern und der Sommer als Hochkonjunktur für Baufirmen und Dachdecker hatten da Vorrang.“ Die Kosten belaufen sich bei dem alten Auftrag auf über 10.000 Euro. Doch das wird nicht mehr reichen.

Die veranschlagten 10.000 Euro reichen nicht mehr

„Es wird einen Nachtrag von der Firma geben und dann wissen wir, was da genau auf uns zukommt. Auf alle Fälle muss es gemacht werden“, sagt die Bürgermeisterin. Die Firma hat zumindest gesagt, so heißt es aus dem Rathaus, dass sie den Auftrag erfüllen wolle.

Zwischenzeitlich hatte man überlegt, ob die Firma noch daran interessiert ist und als Plan B schon mal nachgedacht, den Auftrag an eine andere Firma zu vergeben. Doch ob das von Erfolg gekrönt gewesen wäre, stand in den Sternen. „Die Firmen sind alle bis obenhin voll mit Aufträgen“, so die Erfahrung von Susan Falke.

Zudem habe man einen Auftragnehmer und sei froh, dass dieser auch die Arbeiten übernimmt. „Die Firma hat zugesagt, es zeitnah zu erledigen. Das soll auf alle Fälle noch vor dem Winter sein. Wir wollen versuchen, dass die Zeit noch etwas eingegrenzt wird. Dann wäre uns wohler, denn so ist es doch ein wenig vage“, gibt Susan Falke zu bedenken. (mz)