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Porträt Margret Feger hat die Idee vom Café in Belleben

Wie die gebürtige Mecklenburgerin die Lebensqualität in ihrer Wahlheimat erhöhen möchte.

Von Carsten Roloff 03.09.2021, 10:00
Margret Feger möchte in der ehemaligen Filiale der Salzlandsparkasse ein Café und  eine kleinen Laden eröffnen.
Margret Feger möchte in der ehemaligen Filiale der Salzlandsparkasse ein Café und eine kleinen Laden eröffnen. Foto: Engelbert Pülicher

Belleben/MZ - Die drei großen „K“ – Kneipe, Kirche, Konsum – die fehlen fast allen kleinen Orten. Doch Margret Feger hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität in ihrer Wahlheimat Belleben zu erhöhen.

Die gebürtige Mecklenburgerin möchte in der ehemaligen Filiale der Salzlandsparkasse ein Café gekoppelt mit einem kleinen Laden für Waren des täglichen Bedarfs, die hauptsächlich von regionalen Erzeugern stammen, eröffnen. „Ich habe schon erste Gespräche mit hiesigen Firmen, wie den Bäckereien Fröb und Lederbogen in Könnern beziehungsweise Cörmigk geführt und kürzlich 330 Fragebögen in Belleben, Haus Zeitz und Piesdorf verteilt, um ein Feedback von den Menschen zu bekommen“, erzählt die 61-jährige gelernte Biologie-Laborantin.

Mit 45 Fragebögen kann die 61-Jährige gut leben

Mit der Anzahl von 45 beantworteten Fragebögen kann Margret Feger sehr gut leben. Wären es nur fünf gewesen, hätte sie das Projekt nicht weiter verfolgt. So aber zeigt sich ihrer Meinung nach, dass der Bedarf und der Wunsch der Menschen nach solch einer Einrichtung durchaus vorhanden ist. „Sicherlich hätte ich mich über mehr Resonanz gefreut, denn die reine Zahl hört sich erst mal wenig an. Das heißt aber nicht, dass die Leute, die die Bögen nicht ausgefüllt haben, dagegen sind“, so Margret Feger, die seit zwei Jahren bereits darum kämpft, ihre Idee in die Tat umzusetzen.

Doch dazu müssen einige hohe Hürden aus dem Weg geräumt werden. Noch ist das Gebäude, zu der auch eine leerstehende Wohnung und das Bürgermeisterbüro gehört, im Besitz der Stadt Könnern. Die Frage, ob das Mühlencafé nebst Laden zumindest als Untermieter einziehen darf, kann nur der kommende Investor beantworten. Hinzu müsste das vorhandene Panzerglas des ehemaligen Geldinstituts noch entsorgt werden.

„In Belleben konnten wir uns den Traum von einem eigenen Haus mit Garten erfüllen“

„Dies wäre fast die teuerste Aktion. Dafür habe ich bereits viele Zusagen, den Raum mit dem erforderlichen Mobiliar auszustatten“, berichtete die aus Sanitz stammende Frau. Sie kam im Alter von 18 Jahren nach ihrer Ausbildung am Institut für Kartoffelforschung in Groß Lüsewitz im Alter von 18 Jahren nach Dessau, zog 1985 mit ihrem Mann Helmut (67) nach Bernburg und lebt seit 1999 in Belleben. Das Paar, das vor 37 Jahren heiratete, hat mit Helmut (36), der das Tor des Handball-Viertligisten USV Halle hütet, und Axel (33), der in Belleben wohnt und beim SV Volleyball spielt, zwei Söhne. „In Belleben konnten wir uns den Traum von einem eigenen Haus mit Garten erfüllen“, begründete Margret Feger den letzten Umzug.

Arbeitsplätze schaffen und Produkte aus der Region anbieten

Doch nun möchte sie ihren zweiten Traum verwirklichen, hat dafür auch viel recherchiert und fand heraus, dass es in Sachsen-Anhalt schon ähnliche Projekte gibt. Ein gutes Beispiel ist Deersheim bei Osterwieck. Der Erfolg im Harz basiert auf der Gründung einer Genossenschaft in Verbindung mit einem Verein. Die Macherin scheut sich auch nicht einen Antrag an das Landwirtschaftsministerium zu stellen, das solche Vorhaben finanziell fördert.

„Ich werde dran bleiben. Mit dem Laden können nicht nur ein bis zwei Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern die Landwirte haben die Möglichkeit direkt vor Ort regionale Produkte zu verkaufen“, so die hartnäckige Norddeutsche. Auf jeden Fall findet einmal im Monat ein Treffen zum Projekt statt. Den ersten „Kaffeeklatsch“ gab es im August, der zweite steigt Ende September. Doch vieles steht und fällt mit den künftigen Besitzverhältnissen.