Land und Leute Land und Leute: Für Mouta Aumduang erfüllt sich ein Traum

Könnern - Es war schon eine Weile ihr Traum: Eigene Räume, wo sie ihre Thai-Massage anbieten kann. Nun wird aus dem Traum für Mouta Aumduang Wirklichkeit. Am 9. Juni eröffnet sie ihre Praxis in den Räumen an der Bahnhofstraße 7 in Könnern.
In Thailand, ihrem Heimatland, in dem die 46-Jährige aufwuchs, klappte das nicht. Hier arbeitete sie als Produktionsarbeiterin in der Industrie. Doch dann fasste sie sich ein Herz und ging an die renommierte Massageschule im Tempel Wat Pho, wo sie zur Masseurin ausgebildet wurde und 2011 auch ein Zertifikat über ihr Können erhielt.
„Ich musste die Sprache richtig lernen, mich mit der neuen Kultur vertraut machen“
Zwei Jahre später verließ sie Thailand und ging nach Deutschland. „Anfangs war es nicht so einfach. Ich musste die Sprache richtig lernen, mich mit der neuen Kultur vertraut machen. Doch meine Zukunft habe ich hier gesehen. Und nun wird mein Traum wahr“, sagt die Frau, die in Lebendorf mit ihrem Lebenspartner Heiko Blachowski wohnt.
Der Mann, der in Rothenburg in der Drahtzieherei arbeitet, unterstützt seine Partnerin. „Wir haben das Haus gekauft, in dem früher eine Arztpraxis war. Ende vergangenen Jahres haben wir es erworben. Die Überlegung hatten wir schon vorher, doch da erschien es uns, dass so viel Platz nicht benötig wird“, so Blachowski.
Aber man setzte sich zusammen und so wurden aus den Überlegungen Realitäten. Nun kommen die Besucher in einen großzügigen Empfangsbereich, der vor den Behandlungsräumen liegt.
Kloster ist Ausbildungsort für traditionelle medizinische Thaimassage
Als Begründer der Thai-Massage gilt Jivaka Kumar Bhaccha, der vor gut 2.500 Jahren als Leibarzt die indische Königsfamilie betreute und ein Freund Buddhas war. Bei der Thai-Massage wird der Körper nach einer festgelegten Reihenfolge mittels Druck gedehnt, geknetet und gestreichelt.
„Die Masseurin bearbeitet die Energieknotenpunkte des Körpers kraftvoll mit den Fingern, Ellenbogen und Knien, so dass die Muskulatur gelockert und Verspannungen beseitigt werden“, so wird die Massage beschrieben.
Wenn man wie Mouta Aumduang das alte Kloster Wat Pho als Ausbildungsstätte wählt, ist das eine Empfehlung. Es wird als der ursprünglichste Ausbildungsort für traditionelle medizinische Thaimassage genannt.
Enger Kontakt zur Familie ist geblieben
Die Anlage steht neben dem alten Königspalast. Der Tempel ist einer der berühmtesten des Buddhismus. Rama III. (1788 bis 1851), der 3. König der Chakri-Dynastie, gründete hier eine Universität, in der alle Schichten studieren durften. Das fand weltweit Beachtung. „Was ich gelernt habe, soll den Menschen hier Wohlbehagen bringen. Ich freue mich schon auf die ersten Gäste“, so Mouta Aumduang, die mit Heiko Blachowski jedes Jahr nach Thailand reist, um ihre Familie zu besuchen. „Es ist trotz der Entfernung ein enger Kontakt geblieben,“ sagt die Thailänderin. (mz)