Königsangeln in Nienburg Königsangeln in Nienburg: Aufs Gewicht kommt es an

Nienburg - Nienburg im Zeichen der Königsangler: Insgesamt 50 Fischer aus Nienburg und den Ortsgruppen sowie zehn vom befreundeten Verein aus Nienburg an der Weser sind angetreten, Anglerkönig zu werden.
Das Ziel: So viel Fischgewicht ins Keschernetz bringen wie möglich. Hätte es dabei Gleichstand gegeben, wäre es auf die Anzahl der Fische angekommen, erzählt der Schatzmeister bei den Nienburger Petrijüngern, Rainer Lücke.
Königsangeln in Nienburg: Drei Stunden Konzentration
Drei Stunden haben die Anglerkönigsanwärter, zu denen er ebenfalls gezählt hat, an den ausgelosten Plätzen zugebracht. Dann geht es darum, mit einer Rute Friedfische zu erwischen.
Das Glück erweist sich dem Angler allerdings nicht als hold, weshalb er eingestehen muss: „Ich habe nichts geangelt“.
Der Königstitel sei allerdings keine reine Zufallssache. Hier ist Fachkompetenz, Experimentierfreudigkeit und Training der Lotse zur guten Platzierung, weiß der Vorsitzende Frank Nowotnig.
Es komme auf die Angeltiefe und -köder an. Beides müsse passen. Schon dreimal war der passionierte Meeresangler seit 1990 selbst Nienburger Anglerkönig. Diesmal landet er auf dem achten Platz.
Königsangeln in Nienburg: Neuer König zur Ehrung nicht anwesend
Der zugewiesene Platz wurde erst kürzlich vom Schilf befreit. Die Fische seien an dieser Stelle noch nicht angefüttert; das Wasser lediglich 1,20 Meter tief.
Seine Rute mitsamt Köder hat er bis beinahe auf den Grund ausgefahren. So bleibt es bei 17 Fischen mit einem Gesamtgewicht von 1.900 Gramm.
Nicht deswegen ist er allerdings leicht verstimmt. „Seit 28 Jahren ist es mir noch nicht passiert, dass der neue König zur Ehrung nicht da ist“, nimmt er die Königskette mit den golden glänzenden Gedenkfischchen in die Hand, die jeder Anglerkönig nach seinem Sieg bekommt.
Unter normalen Umständen hätte Nowotnig die Kette an Bernhard Schulze überreicht.
Königsangeln in Nienburg: Dreimal soviel geangelt
Er hat mit reichlich Abstand ein beachtliches Ergebnis von 5.630 Gramm und 97 Fischen erzielt. Mehr als zwei Kilogramm trennen ihn vom Zweitplatzierten Bernd Henning (zehn Fische, 3510 Gramm).
Im Schnitt hat Schulze in den drei Stunden immer mindestens dreimal so viel Fisch wie alle anderen geangelt.
„Zehn Prozent ist Glück, das andere Fischfeeling“, besteht Nowotnig auf seine Meinung.
Königsangeln in Nienburg: Geringere Chancen am Saalealtarm
Der Drittplatzierte Thomas Barnebeck sieht das etwas anders. Für ihn sind 90 Prozent Glück im Spiel. Als er am Saalealtarm einen als Badestelle bekannten Standort zugewiesen bekommt, sieht er seine Chancen schwinden.
Dort sei das Fischefangen schwieriger, weil sie dort normalerweise kaum bis nicht angefüttert seien. Doch diesmal sieht es im Endergebnis gar nicht so schlecht aus: 3.500 Gramm und 38 Fische bescheren dem 39-Jährigen Platz 3.
Königsangeln in Nienburg: Paradies Norwegen
Drei Fische hat er versehentlich neben den Kescher geworfen, sonst wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen. Bei konstanter Angeltiefe von 1,90 Meter fängt er vor allem 20 Zentimeter große Brassen.
Sein bisher imposantester Fang biss in Norwegen an. Es war ein 30 Kilogramm schwerer und 1,30 Meter langer Heilbutt. Exemplare dieser Art können eine Größe von bis zu drei Metern und 200 Kilo erreichen.
Thomas Barnebeck ist auf letzteres gar nicht erpicht. Einmal Anglerkönig zu sein, würde ihm schon genügen. Die Fische werden übrigens nicht alle gegessen.
Sie landeten nach dem Fischen und Wiegen wieder im Wasser. (mz)