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Nach Hochwasser In Hoym werde Geschenke für Kinder in Rheinland-Pfalz gepackt

Was die Helfer um Jana Dießner-Kießling gesammelt haben und wie vielen Kindern in Westdeutschland damit eine Freude gemacht wird.

Von Regine Lotzmann 18.11.2021, 14:00
Helfer haben  in Hoym zahlreiche Spenden eingesammelt, die Kindern im Flutgebiet eine Freude machen sollen.
Helfer haben in Hoym zahlreiche Spenden eingesammelt, die Kindern im Flutgebiet eine Freude machen sollen. Fotos (2): Frank Gehrmann

Hoym/MZ - Schon im Juli hatten Hoymer Bürger, Vereine und Unternehmen auf die spontane Initiative von Jana Dießner-Kießling für Opfer der Flutkatastrophe gesammelt, bei der im Sommer zahlreiche Gebiete Deutschlands von Sturzfluten heimgesucht und verwüstet wurden.

„Und ich habe gedacht, jetzt ist die Zeit, wo man sich am meisten über eine Aufmunterung freut. Denn wenn man sein Zuhause verloren hat oder in eine andere Kita gehen muss, dann ist das schon eine Herausforderung“, findet die Hoymerin. Und hat deshalb nun eine weitere Sammelaktion ins Leben gerufen: für eine Grundschule im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr und die Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

„In den Flutgebieten sind viele Schulen und Kitas betroffen. Einige Einrichtungen mussten abgerissen werden. Der Aufbau dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte“, meint die Sozialpädagogin und betont: „Besonders für Kinder sind das schlimme Erfahrungen.“ Viele hätten ihr Zuhause verloren, Spielzeug, Erinnerungen. Dazu komme die Angst, Freunde nicht mehr zu sehen, weil die Kleinen in andere Einrichtungen aufgeteilt wurden. „Deshalb möchten wir wenigstens einigen Kindern die Weihnachtszeit verschönern“, so die Idee, die dahinter steht.

„In den Flutgebieten sind viele Schulen und Kitas betroffen. Einige Einrichtungen mussten abgerissen werden. Besonders für Kinder sind das schlimme Erfahrungen.“

Jana Dießner-Kießling, Sozialpädagogin aus Hoym

Und wieder ist Dießner-Kießling von der Hilfsbereitschaft der Menschen in ihrer Umgebung begeistert. 320 Schüler besuchen die Schule im Flutgebiet - in 17 Klassen. „Und wir haben für sie 56 Klassengeschenke und 320 Weihnachtssüßigkeiten zusammenbekommen“, rechnet sie vor und erzählt von Rechen- und Gesellschaftsspielen, von Memory und anderen Überraschungen, die die Kinder in Pausen oder dem Unterricht nutzen können.

Die Pakete für diesen ersten Teil der Sammlung sind bereits angekommen. „Die Kinder haben sich wahnsinnig gefreut und Fotos mitgeschickt“, verrät die Organisatorin und meint: „Ich bin seit 24 Jahren Pädagogin und wenn ich Kinderaugen strahlen sehe, ist das am schönsten.“

Nun haben die Freiwilligen für die Kindertagesstätte gesammelt. „Für 110 Kinder - vom Baby bis zur Vorschule“, sagt Jana Dießner-Kießling, die mit Weihnachtsmütze auf dem Kopf vor dem Hoymer Edeka-Markt steht und schon viele Spenden zusammen hat. „Bis jetzt sind es bereits 43 kleine Wichtelpakete und 53 Süßigkeiten“, zieht sie kurz Zwischenbilanz, während Mandy Odehnal vom Hoymer Jugendklub im Hintergrund sitzt und die Pakete weihnachtlich bemalt.

Für die festliche Gestaltung der Pakete ist Mandy Odehnal vom Hoymer Jugendklub und HCC-Mitglied zuständig.
Für die festliche Gestaltung der Pakete ist Mandy Odehnal vom Hoymer Jugendklub und HCC-Mitglied zuständig.
Foto: Frank Gehrmann

„Auch das Porto wird gesponsert“, freut sich die junge Frau und nennt die Postfiliale Stefanie Schmidt, die Edeka-Filiale Guba, den Dönerladen in Hoym, die Vermietung Jens Dießner, die Hoymer Zahnarztpraxis, den Vila-Shop und das Dienstleistungsunternehmen Rainer Stief als Unterstützer. „Und der Denkmalschutzverein und der Hoymer Carneval Club sind wieder mit dabei.“

Auch die Leute aus der Stadt kommen mit hübsch eingepackten Geschenken vorbei. „Für Mädchen über drei Jahre“ steht darauf - oder „für eine Gruppe unter drei“. „Und in jedes Paket kommen eine Karte und ein Weihnachtsgruß von Hoym, damit die Kinder wissen, woher es kommt. Das soll eine Geste sein“, findet die Organisatorin und weiß: Es wird nicht das letzte Mal sein, dass die Hoymer für die betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz sammeln.

„Bis jetzt sind es bereits 43 kleine Wichtelpakete und 53 Süßigkeiten. Auch das Porto wird gesponsert.“

Jana Dießner-Kießling

„Wir machen nächstes Jahr weiter“, meint sie und sagt: „Es muss ja nicht viel sein. Eine Kleinigkeit reicht, um den Menschen dort eine Freude zu machen und ihnen Hoffnung zu geben.“