Handball-Nationalmannschaft der Frauen: Handball-Nationalmannschaft der Frauen: "Wir wollen begeistern"

Aschersleben - Am Anfang war alles so, wie bei vielen anderen Mannschaften auch.

Als die Deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen am Montag in Aschersleben zu einem ersten Lehrgang in Vorbereitung auf die im Dezember anstehende Europameisterschaft zusammen kam, waren unter den 21 Spielerinnen auch einige neue Gesichter.

Und so stand am Anfang des Lehrgangs für die Neuen ein erstes Kennenlernen auf dem Programm. „Sie haben bei der ersten Besprechung erfahren, was auf sie wartet, wie die Abläufe sind und so weiter“, sagt Henk Groener. Danach hat der Bundestrainer seinem Team aber schon eine ungewöhnliche Aufgabe gestellt.

Groener, der seit Anfang des Jahres im Amt ist und die DHB-Auswahl zurück in die Weltspitze führen soll, hat seinen Kader in zwei Hälften aufgeteilt.

Diese Grüppchenbildung hat aber einen Zweck. „Eine Gruppe setzt sich mit dem Angriff auseinander, die andere mit der Abwehr - und am Ende sollen sie präsentieren, was sie sich wünschen“, erzählt Groener.

„Es soll ja nicht so sein, dass die Spielerinnen zum Training kommen, hören, was der Trainer will, und ihr Pensum abspulen, sondern sie sollen sich Gedanken machen und sich einbringen. Diese neue Form der Kommunikation üben wir jetzt auch ein.“

Henk Groener ist es wichtig, dass seine Mannschaft das, was er ihr mitgibt, voll aufnimmt. Das ist auch gut in der knapp zweistündigen Trainingseinheit am Mittwochnachmittag zu beobachten.

Immer wieder nahm der 57 Jahre alte Niederländer, der am bevorstehenden Sonnabend seinen 58. Geburtstag feiert, seine Spielerinnen zusammen und gab ihnen Tipps und Anweisungen mit.

Es geht in Aschersleben „erst einmal um das Wiederholen und Vertiefen dessen, was wir vorher schon gemacht haben“, so Groener.

„Und dann wollen wir natürlich bis zum Ende des Trainingslagers am Freitag die nächsten Schritte in Richtung EM zurücklegen.“

Insgesamt absolviert die Frauen-Nationalmannschaft neun Einheiten in der Heimatstadt des DHB-Präsidenten Andreas Michelmann, dazu kommen weitere Elemente außerhalb der Halle im Bestehornpark.

Am bevorstehenden Sonnabend - also an Groeners Geburtstag - und Sonntag stehen dann in Dessau (siehe „Bis zu 2.000 Fans?“) und Nordhausen Testspiele gegen Olympia-Sieger Russland auf dem Plan.

Mit dem Gegner hat sich Henk Groener in den Tagen in Aschersleben aber noch nicht beschäftigt. „Das werden wir kurz vor den Spielen machen“, betont er, „generell wollen wir ja erstmal auf unsere Taktik und unser Spiel schauen.“

Das Hauptaugenmerk liegt für die Frauen freilich nicht auf den Russland-Spielen, sondern auf der EM-Vorbereitung.

Dennoch verspricht Coach Groener: „Die Fans in Dessau und Nordhausen dürfen sich auf zwei tolle Spiele freuen, und wir wollen mit diesen Partien auch möglichst viele Menschen für den Frauenhandball begeistern.“ Dann hätte sich auch die Grüppchenbildung gelohnt. (mz)