Handball - 3. Liga Handball - 3. Liga: HC Aschersleben gewinnt knapp gegen Pirna
aschersleben/MZ. - Nach 57 Minuten war die Partie beim Stand von 28:27 noch auf Messers Schneide. Jede Mannschaft hatte die Chance auf den Sieg. "Über weite Strecken des Spiels haben wir geduldig gespielt und auf unsere Chancen gewartet", sagte Petr Hazl. Doch in der entscheidenden Phase des Spiels musste Pirnas Trainer mit ansehen, dass seine Mannschaft das Konzept nicht über die volle Distanz umsetzen konnte und am plötzlich überragenden Ascherslebener Torwart Iván Szabó verzweifelte. "Iván kann es besser, aber in der entscheidenden Phase hat er zwei wichtige Bälle gehalten", sagte Gunter Funk. Anders als sein Gegenüber konnte sich der Trainer des HC Aschersleben dadurch über einen Sieg freuen.
Doch war die Partie stets knapp. Die Lokführer aus Pirna, die in der Tabelle einen Punkt hinter den Krokodilen zu finden waren, konnten sich gleich zu Beginn des Spiels mit 3:0 absetzen. Weil Alexander Weber nach etwas mehr als einer Minute nur den Fotografen traf und und auch Martin Doldan seine erste Chance des Spiels ungenutzt ließ, dauerte es bis zur vierten Minute, bis der Ascherslebener Anhang das erste Tor bejubeln konnte, welches Gorden Müller erzielte. Nicht sein einziges Tor in dieser Partie, am Ende waren es sechs Treffer. "Das war sein bisher bestes Spiel", sagte Gunter Funk, "ich hoffe, dass bei Gorden der gordische Knoten geplatzt ist."
Durch einen Doppelschlag von Emil Feuchtmann und einem Drei-Tore-Lauf von Carsten Kommoß, konnte der HCA in der zehnten Minute mit 7:6 in Führung gehen. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kam Erwin Feuchtmann praktisch aus dem Krankenbett ins Spiel, konnte dann auch den 8:8-Ausgleich herstellen. Durch Fehler im Abschluss auf Seiten des HC Aschersleben gelang es den Gästen, das Blatt erneut zu wenden und auf 8:11 davonzuziehen. Auch wenn Patricio Martínez und Gorden Müller die Aschersleber wieder heranbrachten, blieb durch einen verworfenen Siebenmeter von Emil Feuchtmann der Ausgleich zum 11:11 verwehrt. In dieser Phase überschlugen sich die Ereignisse: Zweiminuten-Strafe für Martínez und kurz drauf für die Bank vom HCA. Und die Uhr schien auch nicht so richtig zu ticken, dass man diese zurückstellte. Auch wenn Martin Doldan in der 28. Minute noch das 12:13 erzielen konnte, gingen die Krokodile mit einem 12:15-Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel konnte der HCA durch Tore von Erwin Feuchtmann und Patricio Martínez (2) beim Stand von 14:16 dranbleiben. Als Iván Szabó in der 42. Minute beim Stand von 20:22 den Torwurf hielt und Emil Feuchtmann den Ball im Gegenzug zum 21:22 ins Gäste-Tor versenkte, stieg die Stimmung in der Halle um ein Vielfaches. Die Fans standen auf ihren Plätzen und trieben ihre Mannschaft immer weiter nach vorn. Und in genau dieser Phase schien das Spiel zugunsten des HCA zu kippen. Gorden Müller brachte sein Team mit 24:23 in Führung. Als Alexander Weber unsanft zu Boden gerissen wurde, wollten einige Fans mehr als eine Zeitstrafe gegen Pirna gesehen haben. In Überzahl erzielte Alexander Weber das 25:23 (49.). Durch einen verwandelten Siebenmeter von Carsten Kommoß ging der HCA mit 26:23 in Führung, doch kämpfte sich Pirna wieder auf 27:28 heran. Doch dann kam die starke Phase von Iván Szabó, zwei starke Paraden sicherten schlussendlich den Sieg. Da schmerzte auch die Zwei-Minuten-Zeitstrafe zwei Sekunden vor dem Abpfiff gegen Alexander Weber nicht mehr.
"Ich nehme aus diesem Spiel mit, dass die Moral in der Mannschaft stimmt", sagte Gunter Funk, "angeschlagene Spieler können ihre Leistungen bringen. In der Liga ist aber alles dicht beisammen." Und so hofft auch Petr Hazl nächste Woche wieder auf einen Sieg: "Zu Hause gelten ganz andere Regeln." Das untermauerte der HC Aschersleben ganz deutlich.