Fußball Fußball: Versöhnlicher Schlusspunkt
ASCHERSLEBEN/MZ. - Am Abstieg aus der Landesliga Nord änderten die drei Punkte vor etwas mehr als 95 Zuschauern allerdings nichts mehr. Der stand rechnerisch schon seit einer Woche fest.
"Es war vor allem in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel, die Mannschaft hat die Zielstellung aber erreicht", sagte Gebhardt, bei dem trotz der ungewissen Zukunft keine Wehmut aufkommen wollte. "Es kommt immer so, wie es kommen soll." René Förster, der Co-Trainer der Altmärker, hatte mit dem Auftritt seiner Kicker arge Probleme: "Das war eine bodenlose Frechheit. So darf man sich nicht präsentieren, auch wenn der Klassenerhalt schon vorher feststand", sagte er der MZ.
In der Tat ließen die Mechauer, die mit dem 4:3 vor einer Woche gegen Stahl Thale den Ligaverbleib auch im achten Jahr hintereinander sicherten, jegliche Einstellung vermissen. "Wir hatten das halbe Dorf mit, weil wir nach dem Spiel feiern wollten. Bei der Leistung geht die Lust auf gute Laune aber verloren", legte Förster noch nach. Der Einzige, der sich ein wenig mühte, war Thomas Philipp auf der linken Außenbahn. Philipp gelang auch der glückliche Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 (20.). Sein Freistoß ging an Freund und Feind vorbei, wobei Club-Keeper Sebastian Luther nicht so gut aussah.
Weil das Spiel des FCA aber insgesamt gefälliger wirkte, ging das Unentschieden zur Pause in Ordnung. Rico Erdmenger brachte seine Farben mit seinem ersten Saisontor zum 1:0 (11.) in Führung. Ansonsten scheiterten Sven Rockmann (34.) und Erik Schmidt (35.) jeweils mit ihren Versuchen. Aufgrund von individuellen Aussetzern - Ronny Wiele leistete sich gleich ein paar davon - ,hatte Mechau durch Florian Peters (42.), Philipp (43.) und Markus Lamprecht (44.) drei Chancen, die Begegnung zu drehen.
Im zweiten Durchgang drehte stattdessen der Club auf, allen voran Erik Schmidt. Beim 2:1 (57.) setzte sich Schmidt gegen die gesamte Mechauer Abwehr durch, ballerte das Leder zum Abschluss unter die Latte. Sven Rockmann setzte später noch einen drauf. Sein Heber zum 3:1 (68.) hatte vorentscheidenden Charakter. "Das ist Fußball", berauschte sich indes der Stadionsprecher am dritten emotionalen Höhepunkt der Partie. Ein wenig schmunzelnd kommentierte der Mann mit dem Mikrofon dann Schmidts zweites Tor (82.). "Ja, Sie haben richtig gehört. Der 1. FC Aschersleben führt 4:1." Bisher gab es das ja noch nicht.
Schmidt verwandelte übrigens vom Punkt - schloss damit zu den erfolgreichsten Schützen der Mannschaft auf. Tomas Horacek (9) und Enrico Hoyer sowie Tino Borris (jeweils 6) konnte er aber nicht mehr einholen. In der Schlussphase wurde dann noch einmal deutlich, weshalb der Club im Tabellenkeller steht. Markus Krotki traf für die Mechauer nach einer Ecke zum 2:4 (86.). Danach hatten die Altmärker zwei weitere Chancen, den Anschluss zu erzielen. Der wäre bei dieser Leistung aber völlig unverdient gewesen.
Aschersleben: Luther (77. Heidenreich) - Wiele, Erdmenger, Grabowski, Leus, Habicht, Ebers, Teutloff (83. Germey), Schmidt, Rockmann, Linde (58. Uhlig);
Tore: 1:0 Rico Erdmenger (11.), 1:1 Thomas Philipp (20.), 2:1 Erik Schmidt (57.), 3:1 Sven Rockmann (68.), 4:1 Erik Schmidt (83.), 4:2 Markus Krotki (87.); Schiedsrichter: Marcus Peter (Arnstein); Zuschauer: 95