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Fußball-Salzlandpokal Fußball-Salzlandpokal: Immer diese Gesetze

Von Tobias grosse 06.08.2015, 18:12
Denny Peinl und der FSV Drohndorf/Mehringen (im Hintergrund: Günter Ebers) gastieren am Sonntag beim SV Blau-Weiß Pretzien.
Denny Peinl und der FSV Drohndorf/Mehringen (im Hintergrund: Günter Ebers) gastieren am Sonntag beim SV Blau-Weiß Pretzien. tobias grosse Lizenz

aschersleben - Es gibt ein paar Sätze, die einfach so in ein Gespräch eingeflochten werden dürfen, ohne Erklärung. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“, ist so ein Satz. Jeder ist nun informiert: Aha, eine höherklassige Mannschaft hat mal wieder gegen eine unterklassige verloren und ist somit aus dem Pokal ausgeschieden. Jede weitere Begründung für die Niederlage ist überflüssig. Die Gesetze sind schuld.

Und am anstehenden Wochenende ist es nun endlich mal wieder soweit. Alle Phrasendrescher haben die Möglichkeit, inflationär mit diesem Satz umherzuwerfen. Denn es ist Pokal-Wochenende. Und zwar nicht nur bei den Profis, die im DFB-Pokal auflaufen, sondern auch bei den Amateuren. Genauer gesagt: Es ist Zeit für die erste Runde im Salzlandpokal. Und die Mitteldeutsche Zeitung versucht vorauszuschauen, wer gesetzestreu oder Gesetzesbrecher ist.

Die Gesetzgeber?

Um als Favorit in eine Pokalrunde zu gehen, muss man im direkten Vorfeld nicht viel machen. Man muss eigentlich nur zu den am höchsten spielenden Mannschaften zählen. Im Falle des Salzlandpokals sind das die Teams aus der Landesklasse, da die zweite Mannschaft von Askania Bernburg (Verbandsliga) freiwillig auf sein Startrecht verzichtet. Zum Favoritenpulk müsste demnach auch der FSV Drohndorf/Mehringen zählen. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Otte spielt in der Landesklasse, gehört somit zu den vermeintlichen Gesetzgebern. Und Gesetz ist schließlich Gesetz. Drohndorf zählt also zu den Favoriten, oder?

„Nein, da sehe ich uns nicht“, sagt Denny Peinl. Der Stürmer des letztjährigen Aufsteigers erklärt auch warum: „Weil es genug starke Teams aus der Landesklasse, wie Staßfurt oder Schwarz-Gelb Bernburg, gibt.“ Und außerdem: „Sollte man auch Mannschaften die in den Ligen drunter spielen, nicht unterschätzen“, meint Peinl und führt in seine Favoritenliste auch noch Salzlandligist Rot-Weiß Alsleben, der sich mit mehreren ehemaligen Spielern des Schackstedter SV verstärkt hat, mit ein. „Wir haben uns daher auch kein konkretes Ziel gesetzt“, erklärt Denny Peinl, „sondern wollen einfach versuchen, soweit wie möglich zu kommen.“ Am Sonntag (14 Uhr) gastiert der FSV Drohndorf/Mehringen dann auch gleich bei einer dieser Mannschaften, die man nicht unterschätzen sollte: Dem Salzlandliga-Aufsteiger Blau-Weiß Pretzien.

Die Gesetzlosen?

David Grub erinnert sich noch genau. Knapp ein Jahr ist es her, da warf der Trainer des Froser SV Anhalt die Idee in den Raum, den Landesklasse-Teams in der ersten Runde ein Freilos zu geben. Denn Grub und Frose waren einmal mehr gegen ein solchen Gegner ausgeschieden. Und in diesem Jahr? Siehe da. Es gab ein Freilos. Zwar nicht für alle Landesklassisten, dafür aber für den FSVA selbst. Um jeglichen schrägen Gedanken nun aber gleich im Keim zu ersticken, muss man auch sagen, dass es eigentlich in der ersten Runde zum Derby gegen den SC Seeland hätte kommen sollen. Da die Pokalauslosung allerdings wiederholt werden musste, hat Frose nun frei. Ironie des Schicksals, oder? „Könnte man so sagen“, meint Grub, der schmunzelnd anfügt: „Nachdem wir in der Vergangenheit nie Gegner auf Augenhöhe hatten, ist das vielleicht eine kleine Entschädigung.“ Ebenfalls frei von jeglichen Gesetzen in der ersten Runde ist der SSV Eintracht Winningen.

Die Gesetzesbrecher?

Sie sorgten schon im Sparkassen-Cup für Highlights und stehen sich am Sonnabend (15 Uhr) nun gegenüber: Rotation Aschersleben und Einheit Bernburg. Die Ascherslebener eliminierten im Vorbereitungsturnier Landesklassist ZLG Atzendorf (4:2) und hielten lange gegen Oberligist Askania Bernburg dagegen (1:4). Einheit schaffte sogar den Sprung ins Halbfinale. Doch: Kann ein Überraschungsteam ein Überraschungsteam überhaupt überraschen? „Wir sind gewarnt aufgrund der guten Ergebnisse von Rotation im Sparkassen-Cup“, sagt Einheit-Trainer Norbert Lehmann. Sein Team sieht er dennoch in der Favoritenrolle, „schließlich spielen wir eine Liga höher“. Greift also das Gesetz des Größeren? Lassen wir uns überraschen.