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Fußball-Kreisliga Fußball-Kreisliga: Bloß nicht abheben

Von Erik Schmidt 25.09.2015, 20:38
René Rieger (rechts) und Saxonia Gatersleben sind zurzeit die Überflieger in der Kreisliga Süd.
René Rieger (rechts) und Saxonia Gatersleben sind zurzeit die Überflieger in der Kreisliga Süd. Tobis Lizenz

Gatersleben - Ob Frank Wallwitz in diesen Wochen besonders gern und häufig auf die Tabelle der Kreisliga Süd schaut? Der 47-Jährige muss lachen. „Ja, na klar“, gibt Wallwitz zu. Der Trainer von Saxonia Gatersleben hat auch allen Grund dazu. Schließlich ist seine Mannschaft momentan das Team der Stunde in der Staffel. Hätte die Saison erst am zweiten Spieltag begonnen, ständen die Gaterslebener gemeinsam mit dem Bernburger FC an der Tabellenspitze. So ist es nach fünf Siegen in Serie immerhin Rang vier. Wallwitz bleibt trotz aller Euphorie Realist: „Es wäre schön, wenn es bereits die Abschlusstabelle wäre, aber so ist es nur eine Momentaufnahme.“ Doch was sind die Ursachen für den Höhenflug der Mannschaft, die in den vergangenen vier Jahren nicht über Platz neun hinauskam?

Nur ein Neuzugang

„Einen großen Umbruch gab es nicht“, erklärt Verteidiger René Rieger, „zurzeit nutzen wir aber unsere Chancen und haben eine gute Stimmung im Team.“ Kein einziger Spieler verließ Saxonia im Sommer, neu dazu kaum nur Mittelfeldspieler Andreas Adam. Der 34-Jährige brachte allerdings höherklassige Erfahrung mit. Eine Eigenschaft, auf die nicht allzu viele Spieler im Kader verweisen können. An Adams Seite entwickeln sich derweil auch die jungen Spieler wie Daniel Reuter (19), Stefan Weiße (20) und Felix Zerner (19) immer besser. „Sie machen das sehr gut, übernehmen immer mehr Verantwortung“, erzählt Frank Wallwitz. Einen weiteren Vorteil sieht der Übungsleiter eben in der Eingespieltheit seines Teams: „Die Truppe ist schon seit ein paar Jahren so zusammen, zuletzt konnten wir außerdem regelmäßig die gleiche Startelf ins Rennen schicken.“

Beim Tabellenführer Bernburger FC muss am Sonnabend die SG Giersleben/Lok Aschersleben II antreten. Dabei könnte die Mannschaft von Spielertrainer Kai Reinhardt das erste Team werden, dass dem BFC Punkte abnimmt.

Ebenfalls am Sonnabend sind Grün-Weiß Schadeleben und der Froser SV Anhalt im Einsatz. Während die Grün-Weißen zu Askania Bernburg III reisen, hat Schlusslicht Frose die SG Ilberstedt/Schackstedt zu Gast und hofft dabei auf den ersten Saisonsieg.

Erst einen Tag später spielt der SC Seeland bei TuS Bebitz, außerdem empfängt Rotation Aschersleben Eintracht Peißen. Sowohl der SCS als auch Rotation haben wie Gatersleben fünf Siege und somit 15 Punkte auf dem Konto.

Und dabei sprangen einige beeindruckende Dreier heraus. Nicht nur der 8:0-Kantersieg gegen Aufsteiger Edlau war ein echtes Ausrufezeichen, viel mehr noch der 2:1-Erfolg in der Vorwoche gegen Askania Bernburg III. Sonnabend soll in der Auswärtsbegegnung beim SV Cochstedt (15 Uhr) nachgelegt werden. „Das wäre optimal, immerhin steht anschließend eine ganz schwere Partie gegen den Bernburger FC an“, sagt Wallwitz.

Mit Teams wie dem BFC will man unterdessen längst noch nicht konkurrieren. „Wir genießen die aktuelle Situation, aber unser Saisonziel bleibt bestehen“, so Wallwitz. Und das heißt: Mindestens Platz sieben, um sich für die demnächst eingleisige Kreisliga zu qualifizieren. „Dafür müssen wir den guten Start nutzen und den Schwung beibehalten“, weiß René Rieger.

Ziel bleibt Klassenerhalt

Auch wenn die Gefahr kaum besteht, macht Frank Wallwitz noch einmal deutlich: „Wir dürfen bloß nicht abheben.“ Die Spieler scheinen das bereits verinnerlicht zu haben. „Im Prinzip geht es wie in jedem Jahr, nur um den Klassenerhalt“, erklärt René Rieger. Da es diesmal, aufgrund der größeren Zahl an Absteigern, noch schwieriger wird, kommt die gute Form den Gaterslebenern noch gelegener.

In sechs Spielen wurden bereits 24 Treffer erzielt, in der gesamten letzten Saison waren es gerade einmal doppelt so viele. Allen voran Daniel Reuter ist immer für einen Treffer gut, war schon neunmal erfolgreich. „Wir hoffen die jungen Spieler noch lange halten zu können“, sagt Frank Wallwitz, „die derzeitige Phase hilft natürlich.“

Denn es mache einfach nur Spaß, so Wallwitz, was auch an der Trainingsbeteiligung und Disziplin innerhalb der Mannschaft zu spüren sei. Und ist man gerade nicht als Team zusammen, kann man immer noch den Blick auf die Tabelle werfen und sich freuen. (mz)