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Fußball Fußball: Dreimal das Metall getroffen

Von detelf dirk 25.11.2013, 18:30
Baalberges Torjäger Tomas Fau (am Ball), hier gegen Manuel Barbe, bliebt gegen den SV Wolmirsleben ohne Torerfolg. Auch aus diesem Grund verliert der SV 08 trotz mehr Spielanteile und Chancen mit 0:2.
Baalberges Torjäger Tomas Fau (am Ball), hier gegen Manuel Barbe, bliebt gegen den SV Wolmirsleben ohne Torerfolg. Auch aus diesem Grund verliert der SV 08 trotz mehr Spielanteile und Chancen mit 0:2. engelbert pülicher Lizenz

baalberge/MZ - Eine Niederlage der ganz bitteren Kategorie musste der SV 08 Baalberge zwei Spieltage vor Hinrundenende beim 0:2 gegen den SV Wolmirsleben hinnehmen. Bitter einerseits, weil im Kampf um den Klassenerhalt drei wichtige Punkte hergeschenkt wurden. Zum zweiten, weil eine lange überlegen geführte Partie im Schlussabschnitt verloren ging. Und drittens, weil insbesondere der Platzverweis für David Christov in den nächsten Wochen schwer wiegen dürfte.

„Kampfstark, laufbereit, diszipliniert, aber auch spielerisch beherrschten wir in der ersten Halbzeit Partie und Gegner. Wir haben nahtlos an das Spiel in Rathmannsdorf angeknüpft. Nur belohnt haben wir uns nicht dafür“, hatte SV 08-Mannschaftsleiter Michael Baum nur wenig am Spiel der Baalberger auszusetzen. Christov als umsichtiger Abwehrorganisator, der mit Schnelligkeit und Timing keinen Zweikampf oder Kopfball verlor und gleichzeitig das Spiel von hinten eröffnete. Auf den Positionen der Außenverteidiger kurbelten Marcus Deutschbein - der seine starke Form der letzten Wochen bestätigte - und Marcus Buhrau permanent das Spiel an und eroberten zahlreiche Bälle.

Im zentralen Mittelfeld legte Timo Schröder lange Wege zurück, war vorne wie hinten zu finden, Er war immer anspielbar und lenkte gemeinsam mit Tomas Fau klug das Spiel der Gastgeber. Vorne wirkte Andreas Lehmann am Strafraum als steter Gefahrenherd. Auf den Außen waren Sandro Bernsdorf und Sebastian Arndt viel unterwegs, zogen das Spiel in die Breite, schafften Räume.

Gäste waren streckenweise überfordert

Allein im Torabschluss „sündigte“ Baalberge an diesem Tag oder es fehlte das Glück. Bereits in der vierten Minute fasste sich Marcus Buhrau ein Herz. Seinen Distanzschuss lenkte Gästekeeper Daniel Mohr in starker Manier gerade noch über die Latte.

Zwei Minuten später köpfte Bernsdorf nach Schröders Hereingabe aus wenigen Metern freistehend am Tor vorbei. In der elften Minute setzte ein schöner Direktspielzug über drei Stationen per Doppelpass Schröder in Szene, sein platzierter Schuss traf jedoch nur den Pfosten des Wolmirsleber Tores. Fünf Minuten danach wackelte das Torgestänge erneut, als sich Lehmann nach präzisem Zuspiel im Strafraum durchsetzte, doch sein Schuss sprang vom Pfosten ins Feld zurück. Ein toller Flankenwechsel von Schröder brachte Fau auf der rechten Seite ins Spiel. Er wartete ab, bis sein Mitspieler Arndt in den Raum gestartet war, ehe er sauber in den Lauf passte. Doch Arndt versprang unglücklich frei vor dem Torhüter auf glitschigem Boden der Ball (19.).

„Die streckenweise überforderten Gäste hatten unserem Sturmlauf in der ersten Halbzeit wenig entgegen zu setzen und kamen zu keiner nennenswerten Torszene“, sah Mannschaftsleiter Michael Baum viele Chancen seiner Elf, aber kein Tor. In der 29. Minute streifte Marcus Buhraus abgefälschter Schuss nur den Außenpfosten. Der dritte Metalltreffer. Drei Minuten später traf Bernsdorf völlig frei vor Torhüter Mohr nur das Außennetz. Noch in derselben Minute parierte wiederum Mohr gegen Schröder überragend. Angriff auf Angriff lief auf das Gästetor, doch der Treffer wollte nicht fallen.

Dann eine wahrscheinlich spielentscheidende Szene: Christov versuchte nahe der Mittellinie den Pass abzufangen, kam aber einen Schritt zu spät, rutschte auf dem nassen Geläuf weg und in Gegenspieler Andy Zeidler hinein. Der folgende Platzverweis veränderte die Kräfteverhältnisse. Zwar hatte Baalberge auch in der zweiten Spielhälfte größere Feldanteile, aber der Spielfaden und der Druck auf das Gästetor ging zunehmend verloren. Vorgelegtes Tempo, tiefer Boden und Spiel in Unterzahl zehrten an den Kräften. Die bis dato hinten anfälligen und vorne relativ harmlosen Gäste stabilisierten sich und kamen nun zu Torchancen (54., 59., 69.).

"Neun gegen Elf"

Nachdem Baalberge ein Handelfmeter verwehrt wurde (69.), konterte Wolmirsleben mit der Formation „Drei gegen drei“. Alexander Kutz flankte, Andy Frehde köpfte völlig frei zum 0:1 ein. Baalberge antwortete mit hektischen Angriffen, denen Struktur und Zielstrebigkeit fehlte. Dennoch hätte das Team beinahe noch den Ausgleich erzwungen, doch erneut rettete Keeper Mohr seine Mannschaft mit glänzender Parade (78.). Ein weiteres Mal klärte ein Wolmirsleber Spieler in letzter Sekunde mit der Hand im Strafraum (81.).

Beim SV 08 lagen inzwischen die Nerven blank. So leistete sich der eingewechselte Tobias Kretschmer Rangeleien mit seinem Gegenspieler und flog vom Platz. Im Spiel „Neun gegen Elf“ konterte Wolmirsleben verzweifelte Baalberger noch einmal aus und machte mit dem zweiten Treffer kurz vor Schluss alles klar.

„Trotz der Niederlage bin ich der Meinung dass wir uns grundsätzlich auf dem richtigen Weg befinden. Positionen und System haben wir nach dem Durcheinander zu Saisonbeginn gefunden, es wird hinten zunehmend weniger zugelassen, und spielerisch steigert sich das Team mehr und mehr“, schätzt Michael Baum trotz des erneuten Rückschlages den Klassenerhalt als realistisch ein.