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Froser SV Anhalt Froser SV Anhalt: Die Eigenständigkeit wird nicht aufgegeben

Von Thorsten Köhler 06.06.2017, 14:55
Günter Wiedemann, Thomas Senier und Volker Teuke (von links) schauen sich die Chronik an.
Günter Wiedemann, Thomas Senier und Volker Teuke (von links) schauen sich die Chronik an. gehrmann

Frose - „Mit solch einer tollen Resonanz haben wir nicht gerechnet“, freuen sich Thomas Senier und Volker Teuke. Schon am Freitag wurden mehr als 150 Eintrittskarten verkauft. „Wir haben alles richtig gemacht“, so Vereinsvorsitzender Senier und Tischtennis-Abteilungsleiter Teuke.

Verein ist der älteste der Region

Der Froser Sportverein feiert seinen 110. Geburtstag und ist damit einer der ältesten in der Region. Hatte man sonst eine Veranstaltung für geladenen Gäste organisiert, sollte sie diesmal für alle offen sein. Und genau diese Idee kam sehr gut an, wie das volle Haus beweist.

Und zum Vereinsgeburtstag dürfen auch sportliche Aktivitäten nicht fehlen. War es lange Zeit meist den Fußballern vorbehalten, ist mittlerweile Tischtennis, Tennis oder Volleyball hinzugekommen.

Auf die Frage, wie lange das schon praktiziert wird, muss Volker Teuke nur kurz überlegen. „Ich bin seit 1981 im Verein, da gab es das schon“, sagt er.

Zum Geburtstag soll auch alles vernünftig aussehen. Bis kurz vor Beginn wurde Hand angelegt. „Wir haben es sogar noch geschafft, unser Sportlerheim mit einem neuen Farbanstrich zu versehen“, weiß Thomas Senier.

„Da müssen wir unserem Ortsbürgermeister Mario Kempe und auch Seelandbürgermeisterin Heidrun Meyer danken, dass das trotz knappen Kassen noch geklappt hat.“

Vereinsheim wurde in Eigenregie übernommen

Die Froser haben mittlerweile auch ihr Vereinsheim in Eigenregie übernommen. Eine Lösung, mit der laut Thomas Senier alle Seiten gut leben können.

Senier ist seit rund drei Jahren Vereinschef. Er kam über den Sohn, der in der F-Jugend begann, Fußball zu spielen, zum SV Anhalt. Und daraus wurde dann mehr für den gebürtigen Thüringer.

„Wir wollen so lange wie es geht eigenständig bleiben“, sieht er eines der wichtigsten Ziele, wohl wissend, dass das nicht einfach werden wird. Denn wie in vielen anderen Vereinen fehlt der Nachwuchs.

„Wir haben schon mehrfach ein Schnuppertraining angeboten, es waren auch viele Kinder da. Doch wenn es heißt, Mitglied im Verein zu werden, blieben nicht viele übrig“, schildert Thomas Senier. Hier mache sich auch negativ bemerkbar, dass es im Ort keine Schule mehr gebe.

Tim Köhler will Mannschaft in die Kreisliga bringen

Mit Tim Köhler rückt zwar einer aus der jüngeren Generation als Fußball-Abteilungsleiter nach, doch das kann nur ein Schritt sein. Sein Ziel ist es übrigens, mit der ersten Männermannschaft in die Kreisliga aufzusteigen.

„Alle schauen auf den Fußball, da wäre es natürlich nicht schlecht, wenn wir eine Klasse höher spielen würden“, findet auch der Vereinsvorsitzende.

Einer, der beim Froser SV viele Höhen und Tiefen miterlebt hat, ist Günter Wiedemann. Der 70-Jährige ist ein Urgestein beim SVA - seit über 50 Jahren im Verein. Er ist noch immer Platzwart und die gute Seele. Er ist da, wenn man ihn braucht.

Und so hatte er auch bei der Vorbereitung des sportlichen Geburtstages alle Hände voll zu tun. „Es macht eben noch viel Spaß und es ist gut zu wissen, dass man noch gebraucht wird“, sagt Günter Wiedemann.

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Der genaue Gründungstermin ist der 19. Mai 1907. An diesem Tag gründeten 15 fußballbegeisterte, junge Männer den FC Anhalt 07 Frose. Der Verein schaffte schnell den Aufstieg im Eine-Bode-Gau und spielte dort als einzige Dorfmannschaft. Nach wechselnden Namen wurde im Juni 1973 die BSG Traktor Frose gegründet. Seinen heutigen Namen erhielt der Verein im März 1990. (mz)

Beim Sportfest wurde auch Volleyball gespielt.
Beim Sportfest wurde auch Volleyball gespielt.
gehrmann