Friedrich-Ebert-Platz in Nienburg Friedrich-Ebert-Platz in Nienburg: Sechs Meter reiner Kletterspaß

Nienburg - Spielende Kinder sind hier eher eine Seltenheit und so richtig schön sieht er auch nicht mehr aus: der Friedrich-Ebert-Platz in Nienburg. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits etwa 20.000 Euro in die Sanierung der Spielplätze in den Ortsteilen geflossen sind, soll nun auch die Grünfläche in der Nähe der Stadtkirche erneuert werden.
Doch nicht nur das: Wie aus dem ersten Konzeptentwurf des beauftragten Architektenbüros „Atelier für Architektur und Denkmalpflege“ hervorgeht, soll der gesamte Spielplatzbereich neu gestaltet werden. Dabei gibt es eine Besonderheit: Statt der Anschaffung mehrerer Spielgeräte ist nur ein einziges geplant.
„Wir wollen die grüne Situation auf dem Platz erhalten“, sagt Architektin Britta Jürgens
„Die Kletterspinne als zentrales Element ist generationenübergreifend“, sagt die verantwortliche Architektin, Britta Jürgens. Sie bezieht sich damit auf das geplante, sechs Meter hohe Kletter- und Spielelement mit zugehörigem Sandbett, welches künftig den Platz verschönern und zum Spielen einladen soll.
Dadurch, dass man sich auf ein großes Element beschränkt, werde im Gesamtgefüge der Anlage am wenigsten verändert. „Wir wollen die grüne Situation auf dem Platz erhalten“, so die Architektin.
Sitzgelegenheiten sowie Mülleimer sollen in das Bestandsgelände rund um die neue Kletterspinne eingefügt werden. Die noch vorhandenen Spielgeräte sollen entfernt werden, da sie nicht mehr verankert seien und kaum noch genutzt werden. Ganz billig ist das vorgestellte Konzept indes nicht.
Etwa 99.000 Euro sind für die Neugestaltung veranschlagt wurden. Die Kletterspinne allein soll etwa 20.000 Euro kosten. Das restliche Geld soll für die Anhäufung des Geländes, den Unterbau und weitere Anpassungen verwendet werden.
Bereits am 23. Mai wurden im Rahmen eines Benefizkonzertes ein erstes Konzept präsentiert und Spenden gesammelt. Bis heute konnten insgesamt 5.300 Euro für die Sanierung des Denkmals und die Anschaffung neuer Spielgeräte zusammengetragen werden. Die restlichen Kosten sollen aus Mitteln der Stadtsanierung gedeckt werden. Dafür stehen zu zwei Dritteln Fördergelder aus Bundes- und Landesebene zur Verfügung.
Hoher Preis und Nutzbarkeit wurden von Ausschussmitgliedern hinterfragt
Ganz ohne Kritik blieb das vor dem Bau- und Kulturausschuss vorgestellte Projekt nicht. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob denn tatsächlich auch jüngere Altersgruppen die Kletterspinne nutzen könnten oder ob nicht doch die Anschaffung mehrerer Spielgeräte für die neue Platzgestaltung sinnvoll sei.
Auch wurde hinterfragt, ob der veranschlagte Preis für das Bauvorhaben nicht zu hoch ist, vor allem, da das Konzept nicht die Sanierung der Wege und Mauern umfasst. Die Architektin wies jedoch darauf hin, dass die Vorstellung nur als erster Diskussionsansatz gedacht ist und Anregungen noch eingearbeitet werden können. (mz)
