Feuerwehr in Plötzkau Feuerwehr in Plötzkau: Manfred "Männe" Hinzdorf ist 50 Jahre dabei

Plötzkau - Das Engagement der Feuerwehrleute im Saale-Wipperkreis weiß Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jan Ochmann sehr wohl zu schätzen. „Ich weiß sehr wohl, dass wir auf die Sachkenntnis der Feuerwehr angewiesen sind. Das Gemeinschaftseigentum muss geschützt werden. Die Wehren sind außerdem ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinden im Kreis. Sie helfen ihren Mitmenschen, wenn sie in Gefahr geraten. Ich kann nur meinen Respekt zollen, denn einige unserer Feuerwehrleute haben schon etliche Dienstjahre auf dem Buckel“, sagt der Jurist.
Langanhaltender Applaus für „Männe“
Eines der Urgesteine der freiwilligen Plötzkauer Feuerwehr neben dem Dienstältesten Günter Niemand ist Manfred Hinzdorf, der erst kürzlich für sein 50-jähriges Jubiläum geehrt wurde. Als „Männe“ aufgerufen wurde, ertönte lang anhaltender Applaus.
„Ich habe mich über die Auszeichnung gefreut“, erzählt der waschechte Plötzkauer, der am 24. Januar 1953 in seiner Heimatgemeinde geboren wurde. Den Weg zur Feuerwehr fand er durch die Lehre.
„Ich habe bei der LPG in Bründel Agrotechniker gelernt. Damals wurde ich angesprochen und habe spontan zugesagt“, erinnert sich der routinierte Feuerwehrmann, für den jeder Einsatz einer zuviel ist, an seine Anfangszeit zurück.
Nach der Umschulung vom Agrotechniker zum Berufskraftfahrer im Kreisbetrieb für Landtechnik blieb Manfred Hinzdorf der Feuerwehr trotzdem erhalten. Dazu trugen auch die regelmäßigen Lehrgänge in Rastenberg und Vatterode bei, die den Kameradschaftsgeist stärkten.
Nur knapp dem Tod entkommen
„Ohne den geht es nicht. In lebensbedrohlichen Situationen muss man sich aufeinander verlassen können“, sagt Manfred Hinzdorf, der als junger Feuerwehrmann dem Tod nur knapp entkam. „Beim Mühlenbrand in den 70er Jahren in Bründel war ich mit meinem Kameraden Helmard Sauer im Angriffstrupp. Wir hatten beide den siebenten Sinn und haben die nicht mehr zu rettende Mühle rechtzeitig verlassen. Kurz danach krachte der Elevator von der Decke, unter dem wir um ein Haar begraben worden wären.“
Mit 64 Jahren noch auf dem Truck
Nach jahrzehntelangen Einsätzen steht der Plötzkauer, der immer noch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, seit einiger Zeit für Alarmfälle nicht mehr zur Verfügung. Bei der Spedition Wormser reißt er auf seinen Truck 3.000 Kilometer in der Woche ab, obwohl er schon 64 Jahre ist. Die wenige Freizeit genießt der Fernfahrer mit seiner Frau Sieglinde, die er vor 43 Jahren heiratete, mit Radtouren auf dem Saalerad-Wanderweg.
„Sieglinde muss immer mit, denn allein verfahre ich mich“, plauderte der glückliche Ehegatte, der die silberne Hochzeit mit seiner besseren Hälfte und seinen Söhnen Ringo und André im Plötzkauer Sportlerheim feierte, aus dem Nähkästchen.
Ringo ist wie sein Vater auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Und demnächst möchte Manfred Hinzdorf – natürlich so selten wie möglich – wieder aktiv bei der Brandbekämpfung helfen.
Als Pensionär wieder mit im Boot
„Wenn ich in einem Jahr als Pensionär genug Zeit genug habe, sitze ich natürlich selbstverständlich wieder im Boot und bin voll dabei“, so das Urgestein. Das würde nicht nur Ortsfeuerwehrleiter Andreas Braun freuen, denn die Erfahrungen des alten Haudegens von einem halben Jahrhundert sind vor allem für die jungen Mitglieder Wehr Gold wert. (mz)