Die Stimme der Frauen Die Stimme der Frauen: Kathrin Walter hasst Ungerechtigkeit

Stassfurt - Frauen in Führungspositionen? Frauen in wichtigen öffentlichen Ämtern? Frauen, die das gleiche Geld verdienen wie Männer?
Da gibt es aus Sicht von Kathrin Walter aus Staßfurt noch jede Menge zu tun. Immer noch.
Denn noch immer gibt es klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern - meist zum Nachteil der Frauen.
Das lässt sich in vielen Studien problemlos ablesen. Das lässt sich auch am Frauenanteil in den Parteien nachvollziehen: etwa ein Drittel ist hierzulande nur weiblich.
Und nur ein verschwindend geringer Teil davon politisch so erfolgreich wie etwa Heike Brehmer (CDU), die neuerdings zur parlamentarischen Geschäftsführerin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag aufgestiegen ist.
Die Stimme der Frauen: An Grundfesten rütteln
An diesen tradierten Grundfesten der Gesellschaft stärker zu rütteln, das hat sich Walter jetzt vorgenommen. Als neue Kreisvorsitzende ist sie die neue Stimme, die neue Speerspitze der Frauen-Union.
Das ist eine Vereinigung, in der die meisten Frauen mit CDU-Parteibuch organisiert sind.
Knapp 230 sind es nach Angaben des Kreisverbands derzeit im Landkreis.
Die Stimme der Frauen: Alles selbst erlebt
Die Staßfurterin, 49 Jahre alt, zwei erwachsene Kinder, hat im weitesten Sinne selbst erlebt, wie ungerecht es zwischen Männern und Frauen zugehen kann.
Sie berichtet jedenfalls von ihrer 29-jährigen Tochter, die als Entwicklerin bei einem großen Konzern in den alten Bundesländern weniger verdient als ihre männlichen Kollegen. Und das obwohl sie die gleiche Qualifikation mitbringt.
„Es wird Zeit, einigen in den Chefetagen mal kräftig auf die Füße zu treten“, sagt Walter durchaus kämpferisch.
Die Stimme der Frauen: Unerwartet forsche Töne
So forsche Töne kommen unerwartet. Denn die neue Vorsitzende drängte sich als Nachfolgerin von Petra Hanebutt aus Aschersleben nicht unbedingt auf.
Vielmehr habe sie sich zur Wahl gestellt, „weil es einer ja machen muss“.
Zudem war sie bis zu ihrer Wahl „nur“ einfaches Mitglied und stand als solches auch nicht im öffentlichen Fokus.
Die Stimme der Frauen: Engagement noch frisch
Überhaupt ist ihr parteipolitisches Engagement noch vergleichsweise frisch. 2011 folgte sie ihrem Mann Oliver Walter mit dem Parteieintritt in die CDU.
Parallel dazu begann die gelernte Erzieherin als Wahlkreismitarbeiterin des ehemaligen Landtagsabgeordneten Peter Rotter in Staßfurt. Dafür schmiss sie einen Job bei einem großen Telekommunikationsunternehmen in Magdeburg.
Rotter wurde mit der Landtagswahl 2016 zwar in den politischen Ruhestand verabschiedet. In dem Büro in der Hohenerxlebener Straße arbeitet sie aber immer noch. Mittlerweile als Wahlkreismitarbeiterin des CDU-Bundestagsabgeordneten Kees de Vries.
Zudem kümmert sie sich für den Kreisverband um die Kommunalwahl im kommenden Jahr.
Die Stimme der Frauen: Mehr Frauen in die Kommunalpolitik
Diese Wahl sieht Walter auch als Chance, mehr Frauen als bisher die Möglichkeit zu bieten, für Ortschafts- und Stadträte zu kandidieren und damit die Basis aus Sicht der Frauen zu stärken.
Denn wie CDU-Kreisgeschäftsführer Detlef Kasper sagt, werden viele (auch bekannte) Mandatsträger nach teilweise mehr als 20 Jahren Kommunalpolitik nicht mehr weitermachen. Das Problem allerdings: Wirklich kommunalpolitisch für die Partei aktiv sind nur die wenigsten Frauen.
Wie Walter die Frauenquote dennoch merklich erhöhen und damit die Frauenrechte stärken will, das kann sie so kurz nach ihrer Wahl noch nicht sagen. Vielmehr werde man sich im Vorstand dazu verständigen. (mz)