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Susan Falke Die Chefin - das fleißige Bienchen aus Nienburg

Bürgermeister-Kandidaten im Porträt (Teil 1): Die Amtsinhaberin will weiter die Geschicke der Stadt gestalten.

Von Andreas Braun Aktualisiert: 31.05.2021, 11:00
Susan Falke strebt eine zweite Amtszeit an.
Susan Falke strebt eine zweite Amtszeit an. (Foto: Engelbert Pülicher)

Nienburg - „Ich bin nicht der schillernde Schmetterling, sondern eher das fleißige Bienchen.“ So sieht Susan Falke sich selbst. Nienburgs parteilose Bürgermeisterin tritt am Sonntag, 6. Juni, an, um ihr Amt zu verteidigen. Die Aussage ist das Ergebnis einer Frage bei der öffentlichen Vorstellung der drei Kandidaten. Neben ihr treten noch Mathias Henning-Kersten (Die Linke) und Patrick Hölscher (SPD) an.

Warum man sie so selten auf Festen sehe? Und überhaupt, sie wirke nicht sehr offen. Doch das sei sie schon, entgegnet die 47-jährige Nienburgerin. Vielleicht sehe man es ihr nicht immer an, doch sie freue sich, wenn sie angesprochen wird und mit den Menschen reden kann. Doch eines stimme: „Ich gehe nicht zu jedem Fest. Ich nehme mir manchmal auch raus, zu Hause für meine Familie da zu sein und die Freizeit zu genießen.“

Susan Falke hat freilich die Nachfolge von Markus Bauer angetreten. Er gilt als sehr kommunikativ, ließ es nicht aus, jeden zu grüßen. Und auch auf Festen fehlte er selten. „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht so bin und daran hat sich nichts geändert“, sagt die Mutter eines Sohnes, der 1999 geboren wurde, und einer Tochter, die drei Jahre später zur Welt kam.

Eher durch Zufall in der Verwaltung gelandet

Dass Susan Falke in der Verwaltung gelandet ist, war eher Zufall. Denn eigentlich konnte sie sich beim Start ins Berufsleben nicht vorstellen, im Büro tätig zu sein. „Ich wollte raus, wollte in der Natur arbeiten.“ Deshalb wurde sie in einem landwirtschaftlichen Beruf ausgebildet. Doch ihre Perspektive änderte sich. Eine Zukunft sah sie in der Landwirtschaft nicht, als gerade Mitarbeiter in der Stadtverwaltung gesucht wurden. So bewarb sich Susan Falke und wurde genommen.

Der damalige Verwaltungschef Jürgen Bloi prognostizierte mit Blick auf ihre Zeugnisse, dass ihr der Job zu langweilig werde. Doch Susan Falke ließ sich davon nicht abschrecken. Wobei ihr bescheinigt werden kann, dass sie schwer von etwas abzubringen ist, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Sie bekam die Ausbildung, setzte sich gegen etliche Bewerberinnen durch, die sich in einer langen Reihe vor dem Ratssaal befanden.

Ein Studium an der Verwaltungshochschule Harz schloss sich an. Seit über 25 Jahren ist sie nun im Rathaus, übernahm schließlich das Finanzwesen und ist seit 2014 Bürgermeisterin. „Hurra“, habe sie nicht geschrien, als sie gefragt wurde, ob sie sich für das Amt bewerben will. Doch mittlerweile habe sie sich damit arrangiert und wolle die weitere Entwicklung der Einheitsgemeinde Nienburg vorantreiben - in allen Ortsteilen der Stadt. (mz)