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Ex-Geselle kehrt zurück Belleben: Christian Stutzer übernimmt ehemalige Landfleischerei Hilmer

Von Susanne Schlaikier 11.03.2018, 09:55
Christian Stutzer wollte schon immer Fleischer werden, jetzt hat er seinen eigenen Betrieb in Belleben.
Christian Stutzer wollte schon immer Fleischer werden, jetzt hat er seinen eigenen Betrieb in Belleben. Ute Nicklisch

Belleben - An Autos schrauben? Als Polizist auf Verbrecherjagd gehen? Nein, das wollte Christian Stutzer noch nie. Sein Kindheitstraum lag seit jeher zwischen Hausschlachtung und Fleischerei. Nur als Kind, erzählt er, habe er beim Schlachten nicht zusehen können und sei immer weggelaufen.

„Mich fasziniert dieses Handwerk“

Doch bald schon war die Faszination größer und spätestens mit 13 Jahren stand für den gebürtigen Bernburger fest, dass er Fleischer werden möchte. „Mich fasziniert einfach dieses Handwerk“, sagt der 30-Jährige. Seit 1. Februar hat er nun sogar seine eigene Fleischerei: Christian Stutzer hat die ehemalige Landfleischerei Hilmer in Belleben übernommen.

Dabei ist es kein Zufall, dass Stutzer sich hier seinen Kindheitstraum erfüllt hat: Seit acht Jahren war er in der Fleischerei beschäftigt, hat im vergangenen Jahr seinen Meister gemacht. „Als feststand, dass der Sohn der Familie das Geschäft nicht weiterführen will, habe ich meine Chance ergriffen“, erzählt Stutzer, der mit Lebensgefährtin und Kind in Wiendorf lebt.

Christian Stutzer machte eine Ausbildung in Gerlebogk

Seine Ausbildung hat er ab 2004 bei der Gerlebogker Direktvermarktung absolviert. Seinerzeit habe er auch bei der Landfleischerei in Belleben angefragt, aber keine Lehrstelle bekommen, erzählt Stutzer. Nach seiner Lehre war er zunächst Fleischergeselle bei Kaufland, ehe er im Jahr 2010 eine Anstellung in der Landfleischerei Hilmer erhielt.

Christian Stutzer mag die Vielseitigkeit in seinem Beruf: vom Zerlegen der Schweinehälften bis zum Wurstmachen. Gern würde er auch selber schlachten, aber das ist auf dem Gelände des kleinen Betriebes nicht möglich. Daher werden die Schweinehälften täglich frisch aus Halberstadt geliefert.

Morgens um 3.30 Uhr beginnt der Arbeitstag

Damit Christian Stutzer seinen Kunden täglich frische Wurst in der Auslage präsentieren kann, beginnt sein Arbeitstag morgens um 3.30 Uhr - das Ende ist oft nicht absehbar. Denn momentan arbeitet der Fleischermeister allein. Erst ab Mitte März hat er einen Gesellen zur Seite und damit etwas Unterstützung. Außerdem beschäftigt er zwei Verkäuferinnen, die er von seinem Vorgänger übernommen hat.

Auch sonst behält er vieles bei, was sich bei den Firmengründern Renate und Werner Hilmer bewährt hat. Die Ware wird nach herkömmlichen Rezepten komplett handwerklich hergestellt und mit Buchenholz geräuchert. Besonders schätzen die Kunden denn auch die Hausschlachte-Rotwurst, -Leberwurst und Zungenwurst.

Aber auch die spezielle Rotweinbratwurst zu Weihnachten wird es weiter geben. Neu anbieten will Christian Stutzer aber künftig Fertiggerichte, wie Gulaschsuppe oder Soljanka. Dafür will der 30-Jährige auch noch einen großen Backofen anschaffen, um etwa Brötchen für die Suppen aufzubacken. Da kam die Meisterprämie für frisch gebackene Jungmeister gerade recht. (mz)