„Einzige Zufahrt zum Bahnhof“ Bauausschuss sucht Kompromiss für neue Brücke in Gatersleben
Planungsbüro aus Halle hat mehrere Varianten erarbeitet. Bis Mitte Juli muss ein Förderantrag gestellt werden.

Gatersleben - Wie soll die neue Brücke über den Mühlgraben in Gatersleben aussehen? Darüber berieten die Mitglieder des Bauausschusses der Stadt Seeland auf ihrer jüngsten Sitzung. Da Leader eine Unterstützung zugesichert hat, müssen nun nämlich die Details geklärt werden.
Der Konstrukteur - beauftragt ist ein Planungsbüro aus Halle - habe deshalb mehrere mögliche Varianten ins Spiel gebracht, deren Vor- und Nachteile die Ausschussmitglieder abwägen sollten. Ein Vorschlag sah den Einsatz von Betonfertigteilen vor, erklärte Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer. „Doch das war nicht kompatibel mit den Gegebenheiten links und rechts.“
Am Ende entschieden sich die Ausschussmitglieder deshalb für die Variante, die auch vom Planer bevorzugt wurde. „Hier wird der Beton direkt vor Ort gegossen“, informierte Bauamtsleiterin Andrea Kretschmer. Im Fachjargon: ein Ortbeton-Rahmen mit Tiefgründung. „Also keine Fertigteile.“
Dadurch würde das Projekt aber rund 570.000 Euro kosten. „Da wird das nicht reichen, was im Haushalt steht“, sagte Kretschmer. Und auch die Bürgermeisterin beschrieb diese Situation als schwierig. Denn als Höchstförderung durch Leader seien nur 350.000 Euro möglich. „Die Finanzen spielen also eine Rolle. Wir stehen hier noch ganz am Anfang“, sagte Heidrun Meyer deshalb.
Bürgermeisterin Meyer kritisiert, dass niemand von der BIG-Seeland anwesend war
Doch der Fördermittelantrag muss bis Anfang Juli abgegeben sein. „Wenn die Fördergelder bestätigt sind, müssen wir schnell handeln, denn die Mittel müssen schon bis Oktober des nächsten Jahres ausgegeben sein“, kündigt die Bauamtsleiterin an. Deshalb ist die Stadt bereits in der Vorplanung, die dann mit den Behörden und dem Salzlandkreis abgesprochen werden muss.
Denn der Neubau der desolaten Brücke ist notwendig. „Es ist die einzige Zufahrt zum Bahnhof“, begründete Andrea Kretschmer die Bedeutung dieses Bauwerks. „Es ist ein wichtiges Thema für Gatersleben“, bestätigte auch die Bürgermeisterin und kritisierte deshalb, dass zur Sitzung des Bauausschusses kein Vertreter der BIG-Seeland anwesend war. „Wir haben hier alles sehr intensiv diskutiert - und am Ende fängt die Fraktion dann wieder an, alles infrage zu stellen“, so Meyer. (mz)