Basketball Basketball: Die Berliner Schule
Aschersleben/MZ. - Michael Opitz ist ein Berliner. Er ist ein Trainer der Berliner Schule. "Die Berliner Schule hat in Deutschland immer wieder von sich reden gemacht", sagt Tigers-Trainer Opitz vor dem Heimspiel am Samstag gegen das ALBA Berlin Basketballteam (Beginn: 19.30 Uhr, Ballhaus).
Wodurch sich jene Berliner Schule auszeichnet? Michael Opitz - in der Bundeshauptstadt geboren, aufgewachsen und als Basketballtrainer ausgebildet - muss nicht lange überlegen: "Durch eine kompromisslose Verteidigung, gesunde Härte und eine schnelle Spielweise." Spielerische Merkmale, die Opitz auch von seinem Tigers-Team sehen möchte.
Münsinger gibt Debüt
Das Hinspiel gegen die zweite Mannschaft des achtmaligen deutschen Meisters ALBA Berlin verlor Aschersleben mit zehn Punkten Differenz. Michael Opitz saß damals, Anfang Oktober 2012, auf der Zuschauertribüne in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Zwei Wochen später wurde Opitz bei den Aschersleben Tigers als Nachfolger von Spielertrainer Kamil Piechucki präsentiert. Seitdem versucht der 38-Jährige, den Berliner Spielstil in Aschersleben zu etablieren.
Opitz verpflichtete mit Angelo Görsch, Philipp Lieser und zuletzt Paul Münsinger drei Spieler, mit denen er in der Vergangenheit bereits in seiner Heimatstadt zusammengearbeitet hat. "Die Kontakte von Michael Opitz in der Berliner Basketball-Szene sind natürlich sehr hilfreich für uns", erzählt Alexander Rolle, Manager der Aschersleben Tigers. Schon in Magdeburg, wo er von 2010 bis 2012 als Trainer aktiv war, versammelte Opitz eine Reihe von jungen, talentierten Spielern aus der Bundeshauptstadt.
Im Tigers-Kader stehen mit Aufbauspieler Angelo Görsch und Flügelspieler Paul Münsinger, der nach dem unerwarteten Abgang von Stefan Ahrens in der vergangenen Woche als Ersatz präsentiert wurde und am Samstag sein Debüt im Tigers-Trikot geben wird, nun zwei Spieler, die vor wenigen Jahren noch zusammen für ALBA Berlin in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) auf dem Parkett standen.
"Damals habe ich fast ausschließlich von meiner Athletik und der energischen Verteidigung gelebt", spricht der heute 22-jährige Görsch von zwei typischen Merkmalen der Berliner Schule. Diese durchlaufen haben auch Steven Monse, Joey Ney und Sebastian Fülle. Als Doppellizenzspieler spielen die Talente nicht nur für die zweite Mannschaft in der 1. Regionalliga Nord, sondern gehören auch in der erstklassigen BEKO Basketball Bundesliga regelmäßig zum ALBA-Aufgebot.
Optimal ausgebildet
Die jüngeren Spieler im Kader der zweiten ALBA-Mannschaft stehen derweil zudem in der NBBL auf dem Spielfeld. "Dieses Modell ist die optimale Lösung für junge Spieler", sagt Michael Opitz über das Berliner Ausbildungsprogramm. Das Durchschnittsalter der Regionalliga-Mannschaft von Trainer Milan Pesic beträgt 18,3 Jahre. Bester Punktesammler ist Distanzspezialist Fülle mit durchschnittlich 17,8 Punkten pro Partie.
Genau wie Steven Monse - während der Rückrunde der vergangenen Spielzeit unter Michael Opitz noch für den BBC Magdeburg aktiv - und Joey Ney, wird auch Aufbauspieler Fülle am Samstag im Ballhaus voraussichtlich auflaufen. In der ersten Liga steht für ALBA Berlin zeitgleich keine Partie auf dem Spielplan. Tigers-Trainer Opitz wird im ersten Spiel des Jahres 2013 auf Sebastian Lindenberg (Knie) und Daniel Lindner (Lungenentzündung) verzichten müssen.
Kapitän Sebastian Harke und Steffen Müller stehen ihm dagegen wieder zur Verfügung. "Es könnte ein defensives Schachspiel werden", meint Michael Opitz, "so ist das oft, wenn Berliner Schule auf Berliner Schule trifft."